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Jugendkriminalität im Fokus: Virtuelles Haus des Jugendrechts in Fulda geht an den Start

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Jugendsünden beichten
Das „Virtuelle Haus des Jugendrechts“ in Fulda geht an den Start. Es soll verhindern, dass Jugendliche eine kriminelle Karriere einschlagen. (Symbolbild) © Patrick Pleul/dpa

Das „Virtuelle Haus des Jugendrechts“ in Fulda nimmt seine Arbeit auf. Neben den Häusern in Frankfurt, Offenbach, Wiesbaden und Kassel sei in Fulda der erste virtuelle Ableger des Projekts in Hessen gestartet, teilte das Justizministerium in Wiesbaden mit.

Fulda - „Mit dem ‚Virtuellen Haus des Jugendrechts‘ ermöglichen wir auch in eher ländlich geprägten Regionen, Jugendkriminalität zu bekämpfen“, sagt Justizministerin Eva Kühne-Hörmann (CDU) und fügt hinzu: „Es ist eine Anlaufstelle, die von behördenübergreifender Zusammenarbeit zwischen Staatsanwaltschaft, Polizei und Jugendgerichtshilfe lebt.“

Im Bereich der Staatsanwaltschaft Fulda werde damit auf regionale Besonderheiten im Landgerichtsbezirk Fulda eingegangen. Die Erfahrungen zeigten, dass sich der örtliche präventive Einsatz zur Bekämpfung von Jugendkriminalität lohne, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Dank guter Vernetzung könne frühzeitig, effektiv und passgenau reagiert werden, sodass nachhaltig auf „kriminelle Karrieren“ Einfluss genommen werden könne, um diese bestenfalls zu verhindern.

Fulda: Startschuss für virtuelles Haus des Jugendrechts

Vorgesehen sei außerdem, dass das ‚Virtuelle Haus des Jugendrechts‘ in Fulda eine Anlaufstelle für Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen des Jugendstrafrechts werde, so die Justizministerin. (Lesen Sie hier: Weniger Straftaten, aber mehr Beamte: Polizei will Sicherheitsgefühl erhöhen)

„Ich freue mich, dass die Koordinierungsstelle des ‚Virtuellen Hauses des Jugendrechts‘ ihre Arbeit aufnimmt“, sagte auch Dr. Patrick Liesching, Leiter der Staatsanwaltschaft Fulda. „Sie wird die bewährte enge Vernetzung und Kommunikation auf Augenhöhe zwischen den Akteuren im Bereich des Jugendrechts im Fuldaer Bezirk weiter fördern und begünstigen.“

„Das Netzwerk zur Bekämpfung der Jugendkriminalität in unserer Region funktioniert ausgezeichnet, es spiegelt die örtliche Situation wider und agiert in konkreten Einzelfällen wie ein Haus des Jugendrechts. Die Ergänzung mit einer Anlaufstelle für Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen des Jugendstrafrechts begrüße ich sehr,“ so Polizeipräsident Günther Voß.

Virtuelles Haus des Jugendrechts in Fulda soll kriminelle Karrieren verhindern

Erfreut war auch Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Heiko Wingenfeld (CDU): „Die neue Initiative ist eine erfreuliche Bestätigung für die enge Zusammenarbeit zwischen der hessischen Justiz und den kommunalen Partnern vor Ort und stärkt den Justizstandort Fulda. Gerade im Bereich der Jugendkriminalität ist es entscheidend, dass alle Beteiligten vor Ort an einem Strang ziehen, damit möglichst viele junge Menschen vor einer kriminellen Karriere bewahrt werden können.“

Unterschiedliche geografische und gesellschaftliche Strukturen als auch die differenzierte Kriminalitätsentwicklung zeigten, dass sich nicht jede Stadt, jede Kommune oder jeder Landgerichtsbezirk für die Einrichtung eines Haus des Jugendrechts eigne.

„Daher ist es essentiell, dass wir auch in diesen Regionen und im ländlichen Raum behördenübergreifend zusammenarbeiten, um Jugendliche vor einer kriminellen Karriere zu bewahren“, sagte Justizministerin Eva Kühne-Hörmann abschließend. (mal)

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