Solche Ideen gibt es auch bei der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), zu der die Kirchenkreise Fulda und Kinzigtal gehören. Dort heißt es zum Beispiel, dass die Länge der Gottesdienste reduziert werden könne. Auch in der Corona-Pandemie erprobte Online- oder Outdoor-Formate könnten wieder zum Einsatz kommen. Zudem sei der Umzug in leichter beheizbare Gemeindehäuser möglich, erklärt die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Vor allem kleinere evangelische Gemeinden machten dies bereits seit Jahren, sagt EKHN-Sprecher Volker Rahn.
Dass nach zwei Corona-Jahren erneut weniger Menschen zu den Gottesdiensten kämen, sei möglich. „Die Gemeinden sind aufgerufen, neben digitalen Übertragungen auch wieder besondere Formate wie Gottesdienste unter freiem Himmel oder an ungewöhnlichen Orten neu zu beleben“, sagt der Sprecher. Dies hat auch die EKKW ihren Gemeinden empfohlen, eine Idee sind Gottesdienste am Lagerfeuer. Denkbar seien Kooperationen benachbarter Gemeinden. Die EKKW schlägt ihren Gemeinden vor, die Temperatur in den Kirchen unter die bisher empfohlenen maximal 15 Grad zu senken.
Das Thema Energiesparen ist bei den Kirchen nicht neu. Das Bistum Fulda hat seit 2007 eine eigene Umweltbeauftragte, es gibt Klimaschutz-Teilkonzepte für mehrere Liegenschaften, bei denen der Verbrauch genau erfasst wird. Und auf einigen größeren Gebäuden des Bistums gibt es bereits seit Jahren Photovoltaik-anlagen zur Stromerzeugung – eine Möglichkeit, die noch ausgebaut werden soll.
Außerdem bietet das Bistum den Kirchengemeinden bereits seit Jahren die Möglichkeit des gemeinsamen Gas- und Stromeinkaufs durch Rahmenverträge an. „Strom wird bei einem Anbieter bezogen, der prinzipiell nur Ökostrom im Geschäftsmodell hat. Der noch bis Ende 2024 laufende Rahmenvertrag für Erdgas beinhaltet die Kompensation der CO2-Emissionen, das heißt aufgrund dieser Maßnahmen gilt das Erdgas als klimaneutral“, ergänzt Beintken.