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Steinbruch-Erweiterung: ZKW Otterbein wehrt sich gegen Kritik der Bürgerinitiative

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Von: Volker Nies

Die ZKW Otterbein planen, dass ihr Steinbruch in Richtung Ortsgrenze von Müs wächst.
Die ZKW Otterbein planen, dass ihr Steinbruch in Richtung Ortsgrenze von Müs wächst. © Unternehmen

Die Zement- und Kalkwerke (ZKW) Otterbein wehren sich gegen Kritik an ihrer geplanten Steinbruch-Erweiterung. „Die Auswirkungen einer solchen Erweiterung auf Mensch, Natur, Umwelt, Grundwasser und Gebäude stehen nicht fest“, sagen die Geschäftsführer Winfried Müller und Dr. Christian Müller. 

Großenlüder - In einer Versammlung hatte die BI Pro Lebensraum Großenlüder das Projekt kritisch beleuchtet. Das Unternehmen erklärt, die geäußerte Kritik sei irreführend und unzutreffend. Die ZKW befänden sich in der Vorbereitung zum formalen Genehmigungsprozess.

Momentan würden alle relevanten Aspekte etwa zu Umwelt, Emissionen und Hydrogeologie (Grundwasser) durch unabhängige Experten geprüft. „Erst wenn alle relevanten Unterlagen vorliegen, stellen wir den Antrag beim Regierungspräsidium Kassel. Nur wenn die behördliche Prüfung zu dem Ergebnis kommt, dass das Vorhaben die hohen Anforderungen erfüllt, kann eine Genehmigung erteilt werden“, sagen die Geschäftsführer.

Fulda: Steinbruch-Erweiterung - ZKW Otterbein wehrt sich gegen Kritik

In dem Genehmigungsverfahren werde die Öffentlichkeit beteiligt. Das Unternehmen informiere aber schon heute über sein Vorhaben. „Uns ist ein sachliches Miteinander wichtig, gerade mit Blick auf den langfristigen Planungshorizont. Auch für uns ist Müs schließlich ein Stück Heimat. Hier arbeiten wir seit Jahrzehnten, und viele unserer Mitarbeiter leben hier“, betonen Winfried und Christian Müller.

Auch die Art des Kalksteinabbaus im geplanten Erweiterungsgebiet stehe heute noch nicht fest. Auch für diese Fragen würden Gutachten erstellt, um die Auswirkungen auf Mensch und Gebäude auch bei reduziertem Abstand zum Ort gering zu halten. Dabei werde geprüft, ob ein Abbau ohne Sprengungen möglich und sinnvoll sei. In jedem Fall werde eine Genehmigung nur erteilt, wenn Schäden an Gebäuden, Gefahren für Mensch und Gesundheit ausgeschlossen seien.

Die aktuellen Erschütterungen würden genau aufgezeichnet. „Die Auswertungen der kontinuierlichen Messungen durch unabhängige Sachverständige zeigen, dass diese extrem niedrig sind und weit unter den zulässigen Anhaltswerten liegen. Die Messwerte dokumentieren, dass keine Gefahr für entfernte und angrenzende Gebäude besteht. Eine Schädigung von Bausubstanz kann ausgeschlossen werden.“ Sicher müsse in Zukunft für Sprengungen nicht die Schule geräumt werden.

„Grob irreführend“: ZKW Otterbein weist Kritik der Bürgerinitiative zurück

Die Behauptungen der BI zu den Luftschadstoffen seien „grob irreführend und entsprechen nicht den Tatsachen“, sagen die Geschäftsführer. „Für die Zement- und Kalkindustrie in Deutschland, auch die ZKW Otterbein, gelten äußerst strenge Grenzwerte. Die Emissionen werden gemessen und durch die Genehmigungsbehörde überwacht. In allen Produktionsprozessen werden bei den ZKW entsprechend der Genehmigungen und gesetzlichen Vorgaben Filteranlagen nach dem aktuellen Stand der Technik betrieben. Die für uns geltenden Emissionsgrenzwerte werden sicher eingehalten und deutlich unterschritten“, sagen die Unternehmer. Dies zeigten die auf der Website publizierten Emissionsdaten.

Mit der geplanten Steinbruch-Erweiterung sichere der Betrieb langfristig die Verfügbarkeit ihrer Produkte, 130 Arbeitsplätze im Unternehmen, 500 bis 600 weitere Arbeitsplätze in Partnerbetrieben in der Region sowie stabile Gewerbesteuerzahlungen.

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