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„Spannende Figur der Fuldaer Geschichte“: Stelen in der Innenstadt erinnern an Fürst Wilhelm Friedrich

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Von: Volker Nies

 Universitätsplatz Fulda Oranien-Nassau
Am Universitätsplatz informiert eine Stele darüber, dass Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau die bisherige Universität auflöste und dafür ein Lyzeum schuf, das auf Studien in anderen Städten vorbereitete. © Volker Nies

Fulda trägt derzeit an vielen Stellen oranje: Im Stadtschloss läuft eine international beachtete Ausstellung über Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau, und in vielen Straßen erinnern Stelen an den Fuldaer Fürsten, der 1815 König der Niederlande wurde.

Fulda - Nach der Entmachtung der Fuldaer Fürstbischöfe wurde Wilhelm Friedrich 1802 der erste weltliche Herrscher im ehemaligen Hochstift. An sein Wirken in Fulda erinnert nicht nur die große Sommerausstellung „Design & Dynastie. 250 Jahre Hofleben Oranien-Nassau“, die bis 25. August im Stadtschloss zu sehen ist. Auch acht illustrierte Info-Stelen in der Innenstadt lenken die Aufmerksamkeit auf das Wirken des Monarchen, der vor 250 Jahren geboren wurde. Sie zeigen acht Orte der Erinnerung an Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau (1772-1843)“.

Fulda: Stelen in Innenstadt zur Sonderausstellung Design & Dynastie

„Die Open-Air-Ausstellung stellt diese für Fulda bedeutende historische Persönlichkeit vor und macht deutlich, welche wichtigen Impulse von Wilhelm Friedrich von Oranien-Nassau in seiner nur vierjährigen Regentschaft für Fulda ausgegangen sind“, unterstreicht Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU). „Gleichzeitig unterstreichen sie die europäische Dimension des Hauses Oranien und die Bedeutung Fuldas in diesem Netzwerk“, sagt der OB.

„Die Außenpräsentation leistet einen wesentlichen Beitrag dazu, die Bedeutung Wilhelm Friedrichs für Fulda ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und zugleich die gedankliche Brücke zur großen Sommerausstellung im Stadtschloss zu schlagen, die anhand ausgewählter Exponate die engen Beziehungen zwischen Deutschland und den Niederlanden eindrucksvoll deutlich machen wird“, sagt Wingenfeld.

 Stadtschloss Fulda Oranien-Nassau
Auch am Stadtschloss, in dem Wilhelm vier Jahre lang – von 1802 bis 1806 – regierte, steht eine Erinnerungsstele. ©  Volker Nies

„Die Ausstellung im Außenraum lädt zu einer historischen Entdeckungstour ein und weckt das Interesse an einer spannenden Figur der Fuldaer Geschichte“, betont Kulturamtsleiter Dr. Thomas Heiler. Sein Mitarbeiter Klaus Orth hatte das Konzept zur Außenpräsentation entwickelt, die Ausstellungstexte geschrieben und die Bildauswahl getroffen. „Ich hoffe, dass der fürstliche Spaziergang vielen Einblicke in Wilhelm Friedrichs Schaffen hier vor Ort schenkt“, sagt Orth.

Die Info-Stelen lenken bis Ende August die Aufmerksamkeit auf Gebäude und Sehenswürdigkeiten, die mit dem Wirken Wilhelm Friedrichs in Fulda verbunden sind. Zumeist weisen sie auf die vielfältigen Neuerungen hin, die der engagierte Reformer zwischen 1802 und 1806 in Fulda auf den Weg gebracht hat, ehe er 1815 erster König der Niederlande wurde.

Neben dem Stadtschloss, von dem aus Wilhelm Friedrich als „Fürst zu Fulda“ regierte, zählt zu den Stationen beispielsweise die Alte Universität. Nach deren Auflösung errichtete der Regent dort im Zuge seiner Bildungsreform ein Lyzeum und wies der von ihm 1802 gegründeten ersten evangelischen Gemeinde Fuldas einen eigenen Gottesdienstraum zu.

Weitere Stationen sind die nach dem Herrscher benannte Wilhelmstraße mit ihrem klassizistischen Häuserensemble und das dort 2014 für ihn errichtete Ehrenmal. Auch das Gebäude der heutigen Musikschule bildet einen Ort der Erinnerung. Hier gründete der „Fürst zu Fulda“ das Wilhelmshospital, ein Krankenhaus nach den neuesten Standards seiner Zeit.

Eine kleine Broschüre sowie ein Flyer begleiten die Ausstellung in der Stadt. Sie sind in deutscher und in englischer Sprache erschienen und gratis erhältlich in der Tourist-Information, im Stadtschloss, im Vonderau Museum, im VHS-Forum Kanzlerpalais und in der Musikschule.

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