Das änderte sich jedoch ab 1933 und mit der Deportation der Juden in Konzentrations- und Vernichtungslager. „Die Kaufleute mussten nach Frankfurt ziehen, weil ihre Geschäfte hier geschlossen wurden“, merkte sie an. Die ehemalige jüdische Synagoge im Ort sei im Jahr 1984 abgerissen worden. Aus diesem Grund sei es wichtig, die Erinnerungen an die Geschehnisse lebendig zu halten.
Dem schloss sich Ortsvorsteher Daniel Kreis an, der zudem im Heimatverein Schmalnau aktiv ist. „Wir müssen uns mit der NS-Zeit auseinandersetzen. Durch die Stolpersteine sind die Taten und Gedenken jederzeit im Ort präsent.“ Die Steine sind vor den jeweiligen Häusern und Geschäften der Familien verlegt worden. Jeder, der den Stein betrachtet, müsse sich bücken – beziehungsweise verbeugen –, um zu erkennen, was auf dem Stein geschrieben steht. „Diese Steine sind ewig und unvergänglich und mahnen uns rund um die Uhr“, ergänzte Bürgermeister Reinhart. Auch in Tann sind kürzlich Stolpersteine verlegt worden.
Nach den Reden bedankte sich David Freedberg „von ganzem Herzen“ stellvertretend für alle Nachkommen, die den Weg nach Schmalnau auf sich genommen haben. „Es ist ein Privileg für uns, hier in Schmalnau zu sein. Die Steine halten die Erinnerungen am Leben“, sagte er. Die Veranstaltung wurde von einem zwölfköpfigen Chor sowie von der Sängerin Ruth Sternberg mit jüdischen Liedern begleitet, die die Anwesenden emotional berührten.