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Streit um alten Media-Markt-Standort: Opposition fordert mehr Bäume

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Von: Sabrina Mehler

Der neue Bebauungsplan sieht 36 Bäume auf dem Areal vor. Der Opposition ist das nicht genug.
Der neue Bebauungsplan sieht 36 Bäume auf dem Areal vor. Der Opposition ist das nicht genug. © Sabrina Mehler

Der alte Media-Markt-Standort in der Rangstraße, der demnächst dank der Eröffnung neuer Geschäfte wieder aufleben soll, ist weitgehend von grauem Beton geprägt. An der Frage, wie viel Grün auf der drei Hektar großen Fläche künftig möglich sein soll, entwickelte sich jetzt im Bauausschuss ein Schlagabtausch. 

Fulda - Die Drogerie Rossmann eröffnet bereits am kommenden Samstag ihre neue Filiale, im nächsten Frühjahr sollen zwei weitere Läden folgen: Ein Café der Bäckerei Happ und der Fahrradhändler Lucky Bike wollen dann ebenfalls in das ehemalige Media-Markt-Gebäude einziehen. Bis dahin plant der derzeitige Mieter, die Post, das Zustellzentrum nur wenige Meter weiter ins ehemalige-Fressnapf-Gebäude zu verlagern.

Fulda: Streit um alten Media-Markt-Standort - Opposition fordert mehr Bäume

Aufgrund dieser Veränderungen ist die Stadt Fulda aktuell dabei, den Bebauungsplan zu ändern und neu aufzustellen. In der Sitzung des Bauausschusses am Dienstagabend fand das Vorhaben auch eine Mehrheit – allerdings nur bei den Vertretern der Koalition. Die Opposition war weniger begeistert.

Knut Heiland von den Grünen machte darauf aufmerksam, dass in früheren Jahren eigentlich mal vorgesehen war, insgesamt 97 Bäume auf dem Areal zu pflanzen, diese Vorgabe seinerzeit aber gar nicht umgesetzt worden war. „Und jetzt sind nur noch 36 Bäume geplant. Aber mit einem Drittel geben wir uns nicht zufrieden“, erklärte der Stadtverordnete. Gerade in Zeiten, in denen die Folgen des Klimawandels immer sichtbarer werden, müsse auf solche Dinge verstärkt geachtet werden.

Schützenhilfe bekam Heiland von Ute Riebold (Die Linke.Die Partei), die die provokante Frage aufwarf, ob überhaupt die 36 Bäume gepflanzt werden, wenn schon die vormals versprochenen 97 nicht gekommen sind. Robert Vey von der SPD erklärte: „Ich habe dabei ein schlechtes Gefühl. Es stellt sich schon die Frage, warum jetzt auf 36 Bäume reduziert werden soll.“

Markus Günther (CDU) signalisierte hingegen die Zustimmung seiner Fraktion zur Aufstellung des Bebauungsplans. „Wenn vorher etwas schief gelaufen ist, dann kann man es nur begrüßen, dass das Ganze jetzt geregelt wird.“

SPD: „Es stellt sich schon die Frage, warum jetzt auf 36 Bäume reduziert werden soll“

Stadtbaurat Daniel Schreiner unterstrich, dass er die Kritik verstehe, aber nicht sagen könne, warum in der Vergangenheit nicht genügend Bäume gepflanzt worden seien: „Das war vor meiner Zeit und entzieht sich meiner Kenntnis.“ Dass auf dem großen Parkplatz bisher Grün gefehlt habe, sei unstrittig.

Der Bebauungsplan wird neu aufgestellt, nachdem die Eigentümerfamilie im Mai des vergangenen Jahres einen Antrag auf die Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahrens eingereicht hatte. Gleichzeitig verfolgt die Stadt nun das Ziel, die aktuell „verworrenen Strukturen“ in dem Bereich zu ordnen, erläuterte der Stadtbaurat. „Die Frage lautet: Wie viel Handel wollen wir hier zulassen?“ Ein Wildwuchs von Gewerbe, das sich nachteilig auf den Handels-Mix in der Innenstadt auswirken könnte, soll vermieden werden. Im August war daher eine Veränderungssperre für das Areal beschlossen worden.

Im Ausschuss votierten CDU und FDP für die Aufstellung des neuen Plans, die Grünen lehnten ab, während sich die SPD-Vertreter enthielten. Sollte auch die Stadtverordnetenversammlung dem Vorhaben zustimmen, wird der Plan öffentlich ausgelegt.

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