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Trotz steigender Mietpreise: Studentenwohnheime in Fulda komplett belegt

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Von: Leon Weiser

Ein Studentenwohnheim steht in Fulda auf dem Heirich-von-Bibra-Platz - betrieben vom Studentenwerk Gießen.
Am Heinrich-von-Bibra-Platz steht ein Studentenwohnheim, das vom Studentenwerk Gießen betrieben wird und erweitert wurde. © Leon Weiser

Die Preise für die Lebensunterhaltung steigen. Dazu zählen auch Mietpreise für Studentenwohnungen. Für Studenten in Fulda wird die Situation nicht leichter, trotzdem sind alle Plätze in den Wohnheimen belegt.

Fulda - Erhöhungen der Lebensunterhaltungskosten sind vor allem für Studenten ein Problem. Dazu kommen Mieten, die sich erhöhen. Eine kostengünstige Wohnung zu finden, ist auch nicht in Fulda einfach. Und dennoch vermeldet das Studentenwerk eine Auslastung von 100 Prozent.

Fulda: Studentenwoheime komplett belegt - trotz steigender Preise

Das Studentenwerk Gießen betreibt insgesamt fünf Wohnheime mit 466 Plätzen für Studenten in Fulda. Die Standorte sind in der Graf-Spee-Straße, in der Leipziger, in der Magdeburger, in der Wiesenmühlenstraße sowie am Heinrich-von-Bibra-Platz. Seit den Jahren von 2017 bis 2019 vermietet das Studentenwerk alle fünf Wohnheime, da in diesem Zeitraum drei der obengenannten Standorte mit 234 Plätzen hinzukamen, zudem wurde das Wohnheim am Heinrich-von-Bibra-Platz um 17 Plätze erweitert, erklärt Sprecherin Eva Mohr.

Um weitere Wohnheime zu schaffen, müssten dem Studentenwerk kosten- und lastenfreie Grundstücke überlassen werden. „Um die Anzahl der Wohnheimplätze zu steigern, benötigen wir ein Förderprogramm für studentisches Wohnen, das die gestiegenen Baukosten berücksichtigt, damit wir bezahlbare Mieten kalkulieren können“, hebt Mohr hervor. (Lesen Sie hier: Mensa-Essen wird teurer - Preise für Pasta, Bowls oder Desserts steigen).

Damit spricht sie indirekt das nächste Problem an: den Preis. Laut einer Berechnung von „immowelt“ sind die Angebotsmieten in Fulda in diesem Jahr von 330 auf 350 Euro angestiegen. Im Vergleich zu anderen Hochschulstädten liegt Fulda mit sechs Prozent Steigerung im Durchschnitt. Erhöht wurde laut Mohr aber nur die Betriebskostenpauschale. „Der Preis für einen Wohnheimplatz setzt sich aus Grundmiete und Betriebskostenpauschale zusammen“, meint Mohr. Die Grundmiete sei indes nicht gestiegen.

Einige Studenten finden in Fulda keinen Platz mehr im Studentenwohnheim

Die Pauschale werde überprüft, indem Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt würden. In diesem Sommer seien die Ausgaben höher gewesen, weswegen es eine Erhöhung von 16,1 Prozentpunkten gegeben habe. Je nach Situation könne diese Pauschale sinken oder gleich bleiben.

Im Gegensatz dazu erhöhen sich in vielen anderen Hochschulstädten Deutschlands die Mieten stark. So steigen laut der Berechnung von „immowelt“ Preise in Gießen von 320 auf 370 Euro, in Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden sinken die Mietpreise sogar um 20 Euro. Am günstigsten ist es in Ostdeutschland und im Ruhrgebiet.

Video: Energiekrise: Hohe Nebenkosten auch in Studenten-Wohnheimen

In Fulda liegen mit den 350 Euro „92 Prozent der Wohnheimplätze unter dem BAföG-Bedarfssatz fürs Wohnen in Höhe von 360 Euro“. Die Preise der Studentenwohnheime variieren je nach Größe und Lage zum Campus der Hochschule. Trotz der Steigerung der Betriebskostenpauschale sind bereits alle Plätze belegt. Laut Mohr finden wegen des hohen Interesses an Wohnungen nicht alle Studenten einen Platz in den Wohnheimen. (Lesen Sie hier: Nachfrage bricht ein: VR Immobilien befürchtet deutliche Krisen-Folgen).

Damit am Ende nicht zu viele Studenten keine Wohnung finden, hilft das Studentenwerk Gießen bei der Suche. Wegen der generellen Preiserhöhung schlägt Mohr vor, sich beraten zu lassen und einen BaföG-Antrag zu stellen, „um den eigenen Anspruch ermitteln zu lassen“.

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