Internationaler Tag der Wälder - Freiwillige setzen in Niesig hunderte Roteichen-Sprösslinge

Anlässlich des Internationalen Tages der Wälder hat Hessen-Forst mehrere Mitmachaktionen zur Wiederaufforstung veranstaltet. So lud auch das Forstamt Fulda am Montag kleine und große Waldbegeisterte dazu ein, bei strahlendem Sonnenschein in Niesig Bäume zu pflanzen.
Fulda - Die Dürre der vergangenen Jahre, der Befall durch den Borkenkäfer und zuletzt die Stürme im Februar haben in den Wäldern der Region ihre Spuren hinterlassen – so auch im Niesiger Wald. „Hier vorne mussten wir Bäume fällen, die vom Borkenkäfer angegriffen waren. Und da hinten sieht man noch Überreste von den Stürmen vor ein paar Wochen“, zeigt Björn Helms.
Der Revierleiter freut sich sehr über die rege Teilnahme an der Pflanzaktion. Laut Lukas Eich haben sich 33 Personen zum Mitmachen angemeldet. Der Referendar am Forstamt in Fulda hat die Aktion federführend organisiert und ist mit seinen Helferinnen und Helfern sehr zufrieden. „Alle sind hochmotiviert und seit 9 Uhr fleißig an der Arbeit“, berichtet Eich strahlend.
Fulda: Tag der Wälder - Freiwillige setzen hunderte Roteichen-Sprösslinge
Und auch zwei Stunden später tummeln sie sich noch mit ungebremsten Eifer in den Pflanzreihen, wo sie unter Anleitung des Fachpersonals mit Spaten Löcher in den Waldboden graben, die etwa 15 bis 20 Zentimeter langen Wurzeln hineinsetzen und anschließend mit Erde bedecken (lesen Sie auch hier mehr: Mehr als 20.000 neue Bäume für den Hünfelder Stadtwald - Schäden durch Trockenheit und Borkenkäfer).
Das Pflanzen der Roteichen birgt einige Tücken: „Die Wurzeln sind sehr empfindlich und dürfen der Sonne nicht zu lange ausgesetzt werden – sonst vertrocknen sie“, erklärt der Referendar. Außerdem müsse das Pflanzloch zur Wurzel passen, da der Baum später sonst instabil würde. Seine eifrigen Unterstützerinnen und Unterstützer, unter denen auch Schülerinnen und Schüler aus dem Kompetenzzentrum für Sprache und Erziehung in Petersberg sind, hätten ihre Aufgabe jedoch schnell verstanden und würden sie sehr gut umsetzen.
Hintergrund: Internationaler Tag der Wälder in Hessen
„Fast 1300 Freiwillige unterstützen uns hessenweit rund um den Internationalen Tag der Wälder am 21. März“, sagt Michelle Sundermann, Pressesprecherin von Hessen-Forst. Die letzten Jahre haben dem heimischen Wald stark zugesetzt, Borkenkäferbefall und Dürre ließen ganze Waldbestände absterben. Nun werden diese Flächen mit verschiedenen Baumarten neu bepflanzt. Rund 5,5 Millionen kleine Bäume plant der Landesbetrieb, dieses Jahr in den Boden zu bringen.
Bis zu 1000 Roteichen sollen laut Björn Helms auf der Fläche, die einen halben Hektar umfasst, gepflanzt werden. „Ich schätze, dass wir heute 300 bis 400 Sprösslinge setzen können“, sagt er. Im ersten Jahr wüchsen sie bei guten Bedingungen etwa 10 bis 20 Zentimeter hoch. Bis der Baum mannshoch sei, dauere es etwa fünf Jahre.
„Die Roteiche wächst schneller als unsere heimische Eiche“, erklärt der Leiter des Reviers Niesig. Außerdem würde sie nicht bevorzugt von Borkenkäfern befallen. „Das Ziel ist ein Mischwald mit mehreren Baumarten. Das regelt die Natur aber selbst. Die anderen Bäume werden sich nach und nach zwischen den Pflanzreihen ansiedeln“, sagt Björn Helms zuversichtlich.
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Sein Kollege Lukas Eich hofft, dass der kommende Sommer nicht allzu heiß und trocken wird, da die Sprösslinge zum Wachsen viel Niederschlag benötigten. Denn: „Wir pflanzen heute den Wald von morgen. Die Bäume werden uns alle überleben.“ In Nordamerika, woher die Roteiche ursprünglich stammt, wird sie bis zu 500 Jahre alt.