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Team der Winfriedschule tritt bei Raumfahrt-Wettbewerb an: Satellit soll aus einem Kilometer fallen

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Von: Alina Komorek

Die Schülerinnen und Schüler von Ingo Höpping (Vierter von links) nehmen an einem Raumfahrt-Wettbewerb teil.
Die Schülerinnen und Schüler von Ingo Höpping (Vierter von links) nehmen an einem Raumfahrt-Wettbewerb teil. © Alina Komorek

Acht kluge Köpfe, eine Idee: Mit einem selbstgebauten Satelliten tritt eine Projektgruppe der Winfriedschule bei einem Wettbewerb an. Für einen Flug aus einem Kilometer Höhe muss alles berechnet, gebaut und getestet werden.

Fulda - Sie sitzen über ihre Laptops, Zeichnungen und Strommessgeräte gebeugt, murmeln leise vor sich hin. Manchmal wird ihr gedämpftes Sprechen von einem schrillen Piepsen unterbrochen. Mit diesem Ton soll der Satellit wiedergefunden werden, falls er auf dem Flug aus 1000 Metern Höhe von seiner Bahn abkommt. Ihre Mission: Sie bauen einen kleinen Satelliten, der bei dem CanSat-Wettbewerb gegen die Satelliten von neun anderen Teams antreten soll, um möglichst viele Daten auf seinem Gleitschirmflug zurück zu sammeln.

Unterstützung erhalten die acht Schülerinnen und Schüler für den Bau eines Mini-Satelliten von ihrem Lehrer Ingo Höpping. Er unterrichtet sie alle entweder im Mathe- oder im Informatikleistungskurs, denn die acht 18-Jährigen werden in diesem Schuljahr ihre Abiturprüfungen in Fulda schreiben.

Fulda: Team der Winfriedschule tritt bei Raumfahrt-Wettbewerb an

Höpping weiß, dass die Anforderungen bei dem deutschen CanSat-Wettbewerb hoch sind. „Wir nehmen zum ersten Mal teil – bei den anderen Projektgruppen ist immer jemand dabei, der schon einmal teilgenommen hat“, sagt er. Eingebunden ist der Wettbewerb in den internationalen Wettbewerb der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) – das Gewinnerteam des deutschen Wettbwerbs darf gegen die anderen europäischen Gewinnerteams antreten.

Höpping und die Projektgruppe würden sich freuen, wenn alles klappt, und ihr Satellit nicht nur heil mit dem Fallschirm wieder landet, sondern auch alle Daten, die er auf seinem Flug so sammeln sollte, übertragen worden sind. (Lesen Sie hier: Projektgruppe der Winfriedschule gedenkt Fuldaer Juden)

Übrigens: Das Wort „CanSat“ setzt sich aus dem englischen Wort „can“, was Dose oder Büchse bedeutet, und „sat“, was eine Abkürzung für Satellit ist, zusammen. Die Übersetzung ist wichtig, weil alle Satelliten, die bei dem Wettbewerb-Finale Ende März in Bremen mit einer Rakete auf 1000 Meter Höhe gejagt werden, nur die Größe einer Getränkedosen haben dürfen.

Wenn sie dann aus der Rakete gestoßen und ihren Flug antreten werden, sollen sie zunächst Luftdruck, Höhe und Temperatur messen, über die die Fallgeschwindigkeit berechnet werden kann, um dann – das war die Idee der Projektgruppe – auch Werte zur Luftzusammensetzung und Strahlung zu sammeln. Diese Daten werden direkt übertragen an das Team am Boden, das sie anschließend auswertet. Das Team muss dann die Ergebnisse vorstellen, denn auch die Präsentation und sogar das Marketing spielen bei dem Wettbewerb eine Rolle.

Jetzt gerade rechnen die acht klugen Köpfe noch aus, wie der Fallschirm genäht werden muss. Sie bestellen Sensoren und sorgen dafür, dass der Satellit mit ausreichend Strom versorgt ist. Das machen sie auch in ihrer Freizeit, denn das Projekt gehört nicht zum regulären Unterricht. Noch an diesem Tag müssen sie den Zwischenbericht abgeben, deshalb wird nach Schulschluss weiter getüftelt. Das ist in Ordnung für das achtköpfige Team – denn nach dem Abi wollen sie alle mal etwas in Richtung Informatik oder Raumfahrt studieren – und nutzen den MiniSatelliten als Übung.

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