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Lichtimmission, Tierwohl und Co - Vorträge und Diskussionen beim Symposium zum Schutz der Nacht

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In der Sternenstadt Fulda fand das 15. Europäische Symposium zum Schutz der Nacht statt.
In der Sternenstadt Fulda fand das 15. Europäische Symposium zum Schutz der Nacht statt. (Symbolfoto) © Dr. Andreas Hänel

50 Wissenschaftler, Aktivisten und Nacht-Begeisterte aus der ganzen Welt haben sich in der Sternenstadt Fulda zum 15. Europäischen Symposium zum Schutz der Nacht getroffen.

Fulda - Spanien, Slowenien, Niederlande, England, Kroatien, Ungarn, Israel, Österreich: Die Liste der Länder, aus denen die Nachtschützerinnen und Nachtschützer – darunter Biologen, Astronomen, Lichtplaner, Touristiker und Naturschützer – nach Fulda zum Symposium angereist waren, war lang.

Sogar der Direktor der International Dark Sky Association (IDA), Ruskin Hartley, war aus den USA nach Fulda gereist, wie die Kreispressestelle in einer Mitteilung berichtet.

Fulda: Teilnehmer aus aller Welt - Symposium zum Schutz der Nacht

In Vorträgen und Diskussionen des Symposiums wurden verschiedene Themenbereiche und Aspekte rund um das Thema „Lichtimmissionen im Spannungsfeld zum Schutz der Nacht“ umrissen. Unter anderem ging es um nachhaltigere Beleuchtung. „Beispiel dafür waren der Sternenpark Rhön und die Stadt Fulda, wo man sich um einen sparsamen Einsatz von Kunstlicht bemüht und, wo nötig, bereits insektenfreundlichere Leuchten einsetzt“, schreibt der Kreis.

Auch Messmethoden der Himmelshelligkeit und das Thema Sicherheit standen zur Diskussion. Eine Kriminologin erläuterte, dass es keinen Zusammenhang zwischen Licht und Sicherheit gibt und Licht bei Nacht durchaus auch gegenteilige Effekte hervorrufen kann.

Vorgestellt wurden zudem Forschungsergebnisse der Uni Würzburg zu den Auswirkungen von künstlichem Licht bei Nacht auf den Nachtfalterflug. Aufgrund seiner immensen Bestäubungsleistung wird der Nachtfalter von Forschern als „Biene der Nacht“ bezeichnet. Sein Schutz ist deshalb überaus wichtig. 

Spannend - aber auch sehr beunruhigend

„Die rund 30 Vorträge und Diskussionen des Symposiums waren sehr spannend, aber auch sehr beunruhigend“, erklärt Sabine Frank, Sternenparkkoordinatorin beim Landkreis Fulda, die das Symposium in Fulda federführend organisiert hat. „Das Symposium hat uns erneut gezeigt, wie wichtig es ist, das Kunstlicht in der Nacht noch besser und noch konsequenter zu reduzieren. Die Auswirkungen auf Tiere, Mensch und Natur sind immens“, fügt die wissenschaftliche Begleitung des Sternenpark Rhön, Dr. Andreas Hänel, hinzu.

Rund 50 Teilnehmende aus der ganzen Welt waren für das Symposium zu Besuch in Fulda.
Rund 50 Teilnehmende aus der ganzen Welt waren für das Symposium zu Besuch in Fulda. © Dr. Andreas Hänel

Neben den Vorträgen und Diskussionen haben die Teilnehmenden auch den Sternenpark Rhön besucht – unter anderem den Himmelsschauplatz in Hofaschenbach, die Hohe Geba und die Wasserkuppe, wo nachtfreundliche Beleuchtung bereits 2015 installiert wurde. Aufgrund der Wetterlage mit tiefliegenden Wolken war jedoch auch zu sehen, wie stark die Nächte auch in den Schutzgebieten durch Reflexion des Lichts an Wolken aufgehellt sind. (akh)

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