Temperatur runter in Kirchen - Gläubige zeigen meist Verständnis

Mit ihren Sparmaßnahmen in der Energiekrise stoßen die Kirchen in Hessen und Rheinland-Pfalz bei den Gläubigen überwiegend auf Verständnis - so auch im Bistum Fulda.
Fulda - Mit ihren Sparmaßnahmen in der Energiekrise stoßen die Kirchen in Hessen und Rheinland-Pfalz bei den Gläubigen überwiegend auf Verständnis. In vielen Gotteshäusern sind die Heizungen zur anstehenden Adventszeit bereits heruntergedreht oder sogar nur auf Frostschutz gestellt, mancherorts werden Gottesdienste in Gemeindehäuser verlegt oder gleich ganz draußen veranstaltet. Für Kirchgänger empfiehlt sich also warme Kleidung in den kommenden Wochen ganz besonders. Die Gläubigen reagieren zumeist verständnisvoll, heißt es bei den katholischen Bistümern und den evangelischen Kirchen.
Fulda: Temperatur runter in Kirchen - Gläubige zeigen meist Verständnis
Auch das Bistum Fulda hatte bereits angekündigt, die Grundtemperatur in Kirchen wo möglich auf 5 Grad Celsius zu senken. Dazu habe es die eine oder andere kritische Rückmeldung gegeben - allgemein habe aber die Mehrzahl der Kirchgänger Verständnis für die Maßnahmen, erklärte ein Sprecher. Wo es möglich sei, würden Gottesdienste in Pfarrheime, Gemeindehäuser oder auch kleinere Kapellen verlegt.
Die großen Pontifikalämter an den Weihnachtsfeiertagen sollten aber auch dieses Jahr wieder im Fuldaer Dom gefeiert werden. Man hoffe auf einen milden Winter, denn gerade bei Festgottesdiensten mit Chor, Orgel und vor allem Streichinstrumenten müssen entsprechende Raumtemperaturen erreicht werden – die dann aber zeitlich begrenzt den jeweiligen Erfordernissen angeglichen würden. (Lesen Sie hier: Neuregelung des Arbeitsrechts im Bistum Fulda: „Bisherige Grundordnung immense Belastung“)
Ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) erklärte, man wolle die Kirchen weiterhin beheizen, um nach den zwei Pandemiejahren dem Bedürfnis vieler Menschen nach Trost und Gemeinschaft nachzukommen. Dabei werde man noch einmal auf die 15-Grad-Regel hinweisen, die zwar bereits seit Jahrzehnten gelte, aber in der Vergangenheit nicht immer so genau genommen worden sei.
Video: Energiekrise: Wird in Kirchen noch geheizt?
Zugleich habe man den Gemeinden empfohlen, in die „Winterkirche“ im Gemeindehaus umzuziehen. „Gemeinden schaffen aber auch vermehrt Decken an oder überlegen, beim Gottesdienst Glühwein auszuteilen, hörte ich vereinzelt“, so der Sprecher. Auch digitale Feiern könnten abgehalten oder Gottesdienste ganz ins Freie verlegt werden. Das Gebiet der EKHN erstreckt sich neben dem südlichen Teil Hessens auch auf Teile von Rheinland-Pfalz sowie einige Gemeinden in Nordrhein-Westfalen.
Vom Bistum Limburg, das ebenfalls Teile von Hessen und Rheinland-Pfalz umfasst, hieß es, dass in diesem Spätherbst und Winter in nahezu allen Pfarreien die Kirchen-Heizungen ganz ausbleiben sollen oder lediglich auf eine Grundwärme von 4 bis 8 Grad geheizt würden, um etwa Schäden an Orgeln zu vermeiden. „Manche Pfarreien verlegen ihre Werktagsgottesdienste in Gemeindezentren oder in kleinere Kapellen“, erklärte ein Sprecher. Auch die Temperatur in Gemeindezentren werde abgesenkt. Über die Weihnachtsfeiertage gebe es teils Sonderregelungen. (dpa)