Was den Verkehrsfluss betreffe, habe sicherlich der Bau eines Kreisels vor Jahren Entlastung geschaffen. Andere Anliegen seien dabei jedoch nicht befriedigt worden. Der Vorschlag, den Eckart für die Turmstraße machte, lautete daher: Tempo 30 nachts für Lkws. Diese Regelung sei bereits in anderen Städten etabliert und auch in Fulda finde man sie bereits – etwa in der Leipziger Straße. „Das können wir ohne großen Aufwand versuchen, anzustreben“, sagte der Fraktionsvorsitzende.
Natürlich wisse er, dass bei einer Tempo 30-Regelung nicht jeder gleich 30 fahre, dennoch gebe es Untersuchungen, die darauf hindeuteten, dass sich die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fahrer durch eine solche Vorschrift deutlich reduziere.
Christof Erb, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten, war im Grundsatz für dieses Vorhaben. Er wies jedoch darauf hin, dass nicht nur die Turmstraße lärmanfällig sei, auch andere Straßen in der Gemeinde sollten daher geprüft werden – etwa die Keuloser Straße. „Außerdem kommt es nicht nur darauf an, die Geschwindigkeit zu reduzieren, sondern auch nach der Straßenbeschaffenheit zu schauen“, sagte er zudem. Insbesondere nannte er hier Gulli- und Kanaldeckel. Denn diese führten besonders zu Lärm. Er riet schließlich dazu, den Antrag zu ergänzen. Und zwar um die Punkte, andere Straßen ebenso ins Auge zu fassen und alternative Lösungen zur Tempo 30-Regelung in Betracht zu ziehen.
Dieser Meinung schloss sich auch Lukas Kümmel von der CDU an. „Der Hauptlärm wird nicht durch die Fahrgeschwindigkeit erzeugt, sondern durch den Rollwiderstand der Reifen“, betonte er. Bei künftigen Baumaßnahmen sei es sinnvoll, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, sogenannten Flüsterasphalt zu verwenden.
Frank Leinweber von der CDU lehnte das Vorhaben ab: „Ein Tempo 30-Schild bringt gar nichts“ sagte er. Auch er macht darauf aufmerksam, dass die Straßenqualität mehr beachtet werden sollte, als die Geschwindigkeit. (Lesen Sie hier: Einbruchserie in Künzell ? - Täter gingen immer gleich vor)
Eugen Heidelmeier, CDU-Gemeindevertreter und Ortsvorsteher von Künzell-Bachrain, wies darauf hin, dass der Ortsbeirat sich schon ausführlich mit der Thematik beschäftigt habe. „Wir haben kein Gehör gefunden“, klagte er. „Die Turmstraße war schon immer ein Problem. Es wäre jedoch schön, wenn wir dadurch etwas verändern könnten.“ Zuversichtlich, dass eine Tempo 30-Regelung gelingt, zeigte er sich jedoch nicht.
Rathauschef Timo Zentgraf (parteilos) machte deutlich, dass ihn das Thema ebenso beschäftige. „Das ist ein Thema, das die Anwohner belastet.“ Die Frage sei, ob die Umsetzung etwas bringe, denn in dieser Straße fahre man bereits mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 37. Er wisse, dass die Regelung in Rothemann etwa funktioniere, aber lediglich, weil am Ortseingang sowie am -ausgang jeweils ein fester Blitzer stehe. „Wir können Schilder aufhängen, wie wir wollen, wenn man nicht konsequent danach handeln muss, weil es keine Folgen hat, dann wird das schönste Schild nicht viel helfen.“
„Wenn Tempo 30 nicht die Lösung ist, was dann?“, fragte Eckart schließlich. Es müsse nicht diese Lösung sein, den Vorschlag habe er für sinnvoll gehalten, weil dieser nicht mit großen Baumaßnahmen einhergehe. „Ich kann mir auch andere Lösungen vorstellen.“