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Neue Suchräume im Südkreis: Tennet informiert über Planungsstand zur Fulda-Main-Leitung

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Von: Andreas Ungermann

Die von Tennet geplante Fulda-Main-Leitung erhitzt in der Region die Gemüter. Der Infomarkt in Hünfeld bot allerdings wenig neue Informationen.
Die Planung zur Stromtrasse Mecklar-Dipperz-Bergrheinfeld (auch Fulda-Main-Leitung) stellt Tennet am Donnerstagabend im Propsteihaus in Petersberg vor. (Symbolbild) © Jens Büttner/dpa

Die Planung zur Stromtrasse Mecklar-Dipperz-Bergrheinfeld (auch Fulda-Main-Leitung) stellt Tennet am Donnerstagabend (20. Oktober) im Propsteihaus in Petersberg vor. Im Gepäck hat das Team aus Umwelt- und technischen Planern zwei neue Suchkorridore, die den Südkreis betreffen.

Petersberg - „Beim Infomarkt zur Fulda-Main-Leitung am Donnerstag in Petersberg wird der Abschnitt B – von Dipperz bis nach Bergrheinfeld im Fokus stehen“, kündigt Tennet-Pressesprecher Thomas Wagner auf Anfrage an. In der entsprechenden Karte, die als Grundlage für die Trassensuche dient, sind die bekannten Korridore eingezeichnet, die über Eichenzell, Kalbach, Sinntal und Spessart führen beziehungsweise die Alternativen, die Bad Brückenau, Oberthulba und Hammelburg tangieren.

Fulda: Tennet informiert über Planungsstand zur Fulda-Main-Leitung

Allerdings, so berichtet Wagner, hat die Bundesnetzagentur aus dem laufenden Verfahren heraus dem Netzbetreiber Tennet im Untersuchungsrahmen nun auch neue Korridore ins Hausaufgabenheft geschrieben. „Dabei handelt es sich um Querspangen zwischen dem Ost und dem Mittelkorridor sowie in Bayern um eine neue Trassenvariante“, erklärt der Unternehmenssprecher.

Planung Stromtrasse
Die Planung zur Stromtrasse Mecklar-Dipperz-Bergrheinfeld (auch Fulda-Main-Leitung) stellt Tennet am Donnerstagabend im Propsteihaus in Petersberg vor. © Fuldaer Zeitung

Letztere würde bei Schondra abzweigen und östlich von Bad Kissingen bis zur A 71 führen. Die von Wagner angesprochenen Querspangen hingegen berühren den Süden des Landkreises Fulda – vor allem Kalbach und Ortsteile von Eichenzell. Hier nämlich hat die Bundesnetzagentur dem Netzbetreiber die Prüfung einer Verbindung aufgegeben, die zwischen Rothemann und Ried über den Rippberg abzweigt und bei der Abfalldeponie in Kalbach auf die Trassenvariante Hattenhof-Veitsteinbach trifft.

Außerdem muss Tennet laut der Genehmigungsbehörde einen Korridor im Bereich der Großen Haube, vorbei an Heubach über Kiliansberg und die Sparhöfe, bis in den Bereich Gundhelm (Main-Kinzig-Kreis) in seine Betrachtungen einbeziehen. Laut der Tennet wäre diese Variante ausgeschlossen, wenn die Leitung von Uttrichhausen aus gen Süden über die Große Haube führte.

Der Info-Termin

Die Fulda-Main-Leitung soll als 380-kV-Wechselstromleitung ab 2031 die Umspannwerke Mecklar und Dipperz (Abschnitt A) mit dem Umspannwerk Bergrheinfeld/West in Bayern (Abschnitt B) verbinden und so zur Stromversorgung von Osthessen und Unterfranken beitragen.

Ein Infomarkt zum Projekt findet am Donnerstag (20. Oktober) von 17 bis 20 Uhr im Propsteihaus in Petersberg statt.

Für Tennet gelte es nun, aus dem vorliegenden Trassenbündel einen ein Kilometer breiten Trassenkorridor mit möglichst wenigen Konflikten herauszusuchen. „Das wird uns sicherlich noch zwei Jahre beschäftigen“, prognostiziert Tennet-Sprecher Wagner.

Erst wenn sich die Planungen auf einen solchen Trassenkorridor konzentrierten, sei eine „technologieoffene Betrachtung“ der Leitung möglich. Will heißen: Erst dann lasse sich sagen, in welchen Bereichen eine Erdverkabelung, die bei der Fulda-Main-Leitung in eng definierten Abschnitten möglich sei, umgesetzt werden könnte und wo es bei einer Freileitung über Masten bleibe.

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