„Allgemeine Regeln für eine gesunde Schlafhygiene sind unter anderem die Vermeidung üppiger Mahlzeiten, Alkohol und stimulierender Getränke vor dem Schlafengehen“, erklärt Prof. Dr. Philipp Markart, Direktor der Medizinischen Klinik V (Pneumologie) im Klinikum Fulda und fährt fort: „Außerdem sollte ein geregelter fester Schlafrhythmus vorhanden sein.“
Wenn möglich sollte das Schlafzimmer laut Markart ruhig gelegen sein, um störende Geräusche zu vermeiden. Für die Matratze gilt: weder zu hart noch zu weich. (Lesen Sie hier: Mit diesen 4 Tipps heizen Sie sparsamer, ohne zu frieren). Eine besonders wichtige Rolle spielt auch das Raumklima.
„Insgesamt sollte das Schlafzimmer kühl und gut belüftet sein. Empfohlen wird eine Schlafzimmertemperatur zwischen 16 und 20 Grad“, betont der Experte. Er räumt allerdings ein, dass die individuell optimale Temperatur von verschiedenen Faktoren abhängt – zum Beispiel die Art der Bettdecke oder die Schlafbekleidung. „Man sollte weder schwitzen noch frieren.“
Wie genau man dies erreicht, hänge allerdings von der Jahreszeit ab. Denn während im Sommer gerne mal die Fenster aufgerissen werden, um von der kühlen Nachtluft zu profitieren, wird im Winter lieber die Heizung aufgedreht. In dem Fall sollte man jedoch Einiges beachten.
Zunächst einmal sollte die oben genannte ideale Raumtemperatur nicht überschritten werden. „Stark überhitzte Schlafräume können dazu führen, dass dem Körper vermehrt Flüssigkeit entzogen wird, was wiederum das Entstehen von Kopfschmerzen und das Austrocknen der Schleimhäute begünstigen kann“, warnt der Mediziner.
Mit den richtigen Maßnahmen kann das allerdings vermieden werden: „So sollte bereits während des Tages auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Auch kurzes Stoßlüften vor dem Schlafengehen sowie der Einsatz von Luftbefeuchtern helfen gegen trockene Heizungsluft.“
Laut Markart ist guter Schlaf wichtig für das Immunsystem. „Insbesondere gibt es Hinweise, dass Schlafmangel das Immunsystem schwächt, weil vermutlich bestimmte Abwehrzellen, die uns schützen, durch Schlafmangel in ihrer Anzahl und Funktion beeinträchtigt werden. Die Folge ist eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte, zum Beispiel Grippe.“ Wer sich also effektiv um einen guten Schlaf bemüht, investiert in einen erkältungsfreien Winter.
Schlafmangel gilt als eine der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts.
Doch auch in den wärmeren Jahreszeiten lohnt es sich, gut zu schlafen. „Schlafmangel gilt als eine der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts und kann weitreichende psychische und physische Folgen mit sich bringen“, betont der Mediziner.
„Dazu gehören etwa Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall, Depression, Kopfschmerzen/Migräne, Bluthochdruck, Übergewicht und Zuckerkrankheit/Diabetes. Darüber hinaus erhöht Schlafmangel laut Markart vermutlich auch das Risiko für Demenz, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Tumorerkrankungen/Krebs.“