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Bernhard Herber ist tot - Trauer um langjährigen Künzeller Parlamentsvorsitzenden

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Von: Volker Nies

Bernhard Herber
Der Pilgerzeller Bernhard Herber war in der Region als Künzeller CDU-Kommunalpolitiker und als Führungskraft der RhönEnergie Fulda bekannt. © Volker Nies

Als er sich 2021 nach drei Jahrzehnten aus der Künzeller Kommunalpolitik zurückzog, da war nicht zu ahnen, dass Bernhard Herber nicht mehr viele Jahre haben würde. Jetzt ist der langjährige Vorsitzende der Gemeindevertretung im Alter von 70 Jahren gestorben.

Künzell - Drei Wahlperioden hatte der CDU-Mann Bernhard Herber die Sitzungen der Vertretung von Künzell (Kreis Fulda) geleitet. Manchmal ging es drunter und drüber. Aber Herber, bis zur Pensionierung Geschäftsführer der OsthessenNetz GmbH, behielt immer die Ruhe und die Übersicht. Ihm half es, dass er von allen Fraktionen respektiert wurde und an seiner Sachkenntnis und Überparteilichkeit nie ein Zweifel blieb.

Fulda: Trauer um früheren Künzeller Parlamentsvorsitzenden Bernhard Herber

„Seit 1993 bin ich Mitglied der Gemeindevertretung – das ist fast das halbe Leben“, bilanzierte Herber im März 2021 vor seiner letzten Sitzung als Vorsitzender. 2006 war er als Nachfolger von Walter Harengel (CDU) in dieses Amt gewählt worden. 15 Jahre später war es für ihn eine Freude, seinen Platz zu räumen. „Jetzt bin ich in einem Alter, wo man für Jüngere Platz machen sollte – und die CDU hat gute junge Leute. Es ist wichtig, zum richtigen Zeitpunkt zu gehen, und nicht zu warten, bis man gedrängt wird. Ich glaube, das gelingt mir.“

Auf seine Zeit in der Gemeindevertretung blickt Herber gern zurück. „Ich hinterlasse ein gut bestelltes Feld. Die Arbeit war sehr harmonisch.“ Der Pilgerzeller liebte seine Familie – Ehefrau Gerlinde, vier Kinder und drei Enkel –, er liebte die Kommunalpolitik, und er liebte seinen Beruf. Über viele Jahre war er eines der Gesichter der ÜWAG und dann der RhönEnergie. Im Jahr 2017 ging Herber, zuletzt Geschäftsführer der OsthessenNetz, in den Ruhestand.

Fast sein gesamtes Berufsleben hat Bernhard Herber für den osthessischen Energieversorger gearbeitet. Er studierte Elektrotechnik, Schwerpunkt Energiewirtschaft, arbeitete für Siemens in Erlangen und Frankfurt – und ging im Sommer 1979 zur ÜWAG, die gerade einen Elektro-Ingenieur für die Planungs- und Bauabteilung suchte. „Hier durfte ich viele Sonderaufträge für den Vorstand erledigen“, erzählte er einmal. Er wechselte dann in die Kundenabteilung, deren Leitung er 1998 übernahm. „In dieser Funktion habe ich viele Menschen kennengelernt. Jeder Besucher einer Veranstaltung im ÜWAG-Kundenzentrum wusste danach, wer Bernhard Herber ist“, erinnert er sich.

2005 wurde Herber Prokurist und Bereichsleiter für Vertrieb, Energiebeschaffung und Marketing. Im Februar 2012 wurde er Geschäftsführer der ÜWAG-Netzgesellschaft, die seit 2013 Osthessen-Netz heißt. Er trug Verantwortung für 250 Mitarbeiter. Auch die Leitzentrale gehört zu seinem Bereich. Bei größeren Schäden schaltet sich Herber selbst ein.

Das Requiem wird am Donnerstag, 5. Januar, 14 Uhr in der Kirche Hl. Dreifaltigkeit in Pilgerzell gehalten; die Beerdigung auf dem Friedhof am Florenberg schließt sich an.

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