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Vorsicht vor Trickbetrügern auf WhatsApp - Fälle in Osthessen nehmen zu

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WhatsApp arbeitet offenbar an einem neuen Symbol für den Chat.
Trickbetrüger kontaktieren ihre Opfer auf WhatsApp und geben sich als Angehörige oder Bekannte aus, die sich in einer finanziellen Notlage befinden. Die Täter erbeuten meist hohe Beträge. (Symbolbild) © Ritchie B. Tongo/dpa

Aktuell geben sich Trickbetrüger gegenüber Bürgerinnen und Bürgern in Osthessen über Messenger-Dienste als nahe Verwandte beziehungsweise Angehörige aus - mit dem Ziel, sie um ihr Erspartes zu bringen. Davor warnt die Polizei.

Fulda - In einer Pressenotiz warnt die Polizei in Fulda vor Trickbetrügereien über Messenger-Dienste, die in ganz Osthessen aktuell wieder vermehrt vorkämen. Dabei würden die Schwindler verstärkt den Messenger-Dienst WhatsApp nutzen, um an das Ersparte von Bürgerinnen und Bürgern zu kommen.

Fulda: Fälle nehmen zu - Vorsicht vor Trickbetrug über WhatsApp

„Mama? Bist du‘s?“ Mit diesen oder ähnlichen Formulierungen melden sich die Täter beim Trickbetrug am Telefon, wie die Polizei schildert. Sie geben sich als Verwandte, gute Bekannte oder nahe Familienangehörige aus, die sich in einer Notsituation befinden und bitten um Bargeld. Als Gründe für den finanziellen Engpass werden kostspielige Käufe (Auto, Küche, etc.) oder Notlagen, wie Autounfälle, genannt. Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt.

Die Betrüger schreiben ihren späteren Opfern eine WhatsApp-Kurznachricht, in der sie sich als nahe Verwandte oder Bekannte ausgeben, deren altes Handy kaputt gegangen sei. Manchmal erreichte die späteren Geschädigten aber zunächst auch eine SMS in der sie aufgefordert wurden, den angeblichen Verwandten auf WhatsApp zu kontaktieren. (Lesen Sie auch: Betrug über WhatsApp: 59-Jährige überweist mehrere tausend Euro)

In den Mitteilungen behaupten die Schwindler, dass die angezeigte und den Opfern bisher unbekannte Rufnummer die neue Erreichbarkeit des Angehörigen sei. Aufgrund des defekten Mobiltelefons könne der Verwandte nun nicht mehr auf sein Online-Banking zugreifen, müsse aber eine dringende Terminüberweisung durchführen. Er bitte daher um eine vorübergehende finanzielle Unterstützung, indem die potentiellen Opfer diese Überweisung an einen ihnen unbekannten Empfänger - oftmals im Ausland - durchführen sollen. Vorsicht, das ist eine Falle!

Die Polizei warnt daher eindringlich: „Übergeben oder Überweisen Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte Personen oder Konten! Seien Sie insbesondere skeptisch, wenn Sie eine Sofortüberweisung durchführen sollen. Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon oder über Messenger Dienste nicht selbst mit Namen vorstellt oder als Bekannter/ Verwandter, Bankangestellter oder Polizeibeamter beziehungsweise Person der Justiz ausgibt, den Sie als solchen nicht erkennen!“

Außerdem soll man nicht automatisch vermeintlich „neue“ Rufnummern von Kontakten abspeichern, sondern zunächst versuchen, die Personen unter den bekannten, „alten“ Telefonnummern zu kontaktieren. Sobald der Gesprächspartner Geld fordert, soll man den Telefonhörer auflegen beziehungsweise Kontakte über soziale Netzwerke beenden. (Lesen Sie auch: Immer mehr Menschen in Osthessen fallen auf Betrüger rein - Das sind die häufigsten Tricks)

Die Polizei warnt: „Trickbetrug ist vielfältig! Die Täter passen ihr Vorgehen an Ängste der potentiellen Opfer an, wodurch sie deren höchstpersönlichen Lebensbereich tangieren. Folgen, wie Rückzug aus der Gesellschaft und Schamgefühl bieten Trickbetrügern eine Plattform. Sprechen Sie offen über das Geschehene, jeder kann Opfer werden. Gut informierte Menschen lassen sich nicht so leicht verunsichern und können entsprechende Situationen richtig einschätzen. Scheuen Sie sich nicht die Polizei beim Verdacht eines Betrugs zu informieren.“ (sob)

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