„Erste Anzeichen einer Herbstbelebung“ - Trotz Energiekrise bleibt Arbeitsmarkt in Fulda stabil

Trotz der Energiekrise zeigt sich der Arbeitsmarkt in der Region Fulda derzeit stabil. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 3.935 um 229 niedriger als im August (-5,5 Prozent), die Arbeitslosenquote sank auf 3,1 Prozent (Vormonat: 3,3 Prozent; Vorjahr: 2,8 Prozent).
Fulda - Im Altkreis Hünfeld blieb die Arbeitslosenquote mit 2,5 Prozent weit unter dem Wert des gesamten Landkreises. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahresmonat ist auf den Sondereffekt der arbeitslosen Flüchtlinge aus der Ukraine zurückzuführen.
„Unser Arbeitsmarkt hat die Corona-Pandemie weitestgehend hinter sich gelassen und weist erste Anzeichen einer Herbstbelebung auf. Zudem werden erfahrungsgemäß nach den Sommerferien zahlreiche Beschäftigungsverhältnisse begründet“, erklärte Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Landkreis Fulda.
Fulda: Trotz Energiekrise bleibt Arbeitsmarkt stabil
Sowohl bei der Arbeitsagentur als auch beim Kreisjobcenter verzeichnete man einen Rückgang der Arbeitslosigkeit zum Vormonat. Bei der Agentur für Arbeit sind aktuell 1.390 Menschen erwerbslos gemeldet – 185 weniger als im August. Das Jobcenter des Landkreises verzeichnete 2.545 Arbeitslose und somit ein Minus von 44. (Lesen Sie hier: „Arbeitsmarkt erstaunlich stabil“ – Menschen aus der Ukraine stehen verstärkt zur Verfügung)
Insbesondere jüngere Personen haben von der positiven Entwicklung profitiert. Derzeit sind 397 Personen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 99 weniger als im Monat zuvor. Ein Großteil der Ausbildungsabsolventinnen und -absolventen, die nach ihrem Abschluss nicht direkt in eine Anschlussbeschäftigung gemündet waren, konnte in den Arbeitsmarkt integriert werden.
Ein weiteres Zeichen für eine beginnende saisonale Belebung: Im September haben sich weniger Menschen aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos gemeldet als im August, zugleich fanden mehr Personen den Weg zurück in eine Anstellung. „Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir allerdings eine gegensätzliche Entwicklung: Mehr Zugänge aus einer Erwerbstätigkeit stehen weniger Abgängen in eine Beschäftigung gegenüber. Das könnte ein erster Indikator für die gestiegenen Risiken für die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt sein“, erläutert Agenturchef Dombrowski.
Auch die Anzahl der offenen Stellen hat sich binnen Jahresfrist verringert. Momentan sind bei der Agentur für Arbeit für die Region Fulda 1.977 Stellen gemeldet – gut ein Fünftel weniger als vor einem Jahr. Gleichwohl werden qualifizierte Fachkräfte in zahlreichen Branchen nach wie vor dringend gesucht.
Eine Chance bei der Suche nach Fachkräften bieten die Geflüchteten aus der Ukraine. Seit dem ersten Juni beziehen ukrainische Geflüchtete Grundsicherungsleistungen statt wie bislang Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Zuständig für die Leistungen nach dem SGB II ist das Kreisjobcenter des Landkreises Fulda. Die Integration in den Arbeitsmarkt ist mit Herausforderungen aber auch mit Chancen für die Region verbunden. (leb)