Doch nicht nur am oberen oktogonalen Ende des Turms wird gebaut, auch am Turmfuß, dessen rechteckiges Fundament noch von der mittelalterlichen Abtsburg zeugt, wird sich etwas tun. Die Sanierungen haben einen Einblick in die Bauhistorie – vom Mittelalter, über Renaissance bis Barock – gegeben. Und die soll künftig für Besucher dokumentiert werden.
Das Konzept nach Plänen des Büros Beier + Wellach sieht vor, „dass verschiedene historische Zustände beziehungsweise Phasen – zum Beispiel des Gemäuers – durch verschiedenfarbig belegte Glasscheiben verdeutlicht werden“, erläutert Heller. Stadtbaurat Schreiner kann sich vorstellen, historische Stadtansichten im Turmaufgang zu zeigen.
„Das würde ich mir schon sehr wünschen. Aber das ist noch mit dem Kulturamt und mit Dr. Frank Verse vom Vonderau Museum zu klären“, sagt er, räumt aber auch ein: Informationstafeln sollen schon entstehen, aber in erster Linie sollen die schönen Mauern zu sehen sein.
Zu dem neuen musealen Raum im ehemaligen Keller führt eine Holztür. „Gleichzeitig ist dies der Zugang zum Aufzug, der bis zur Kaisersaalterrasse geführt wird. Ein wassergebundener (sandiger) Weg führt von der spätbarocken Gartenanlage direkt zum Turmfuß“, schildert Heller die Erschließung des Turms von der Seite des Schlossparks her.
Dass die Arbeiten angesichts von Lieferengpässen und knappen Handwerkerkapazitäten zum Start der Landesgartenschau komplett abgeschlossen sein werden, ist eher unwahrscheinlich. Anpassungen werden auch danach noch nötig sein. „Aber wir gehen davon aus, dass der Schlossgarten bis zur Landesgartenschau fertiggestellt sein wird.“
„Und wir hoffen, dass der Turm während der laufenden Gartenschau vollendet sein wird. Wenn man dann von der Panoramabrücke aus über die Sickelser Straße hinweg auf die Türme der Kirchen und eben des Stadtschlosses samt „Stadtkrone“ blickt, dann erfasst man die Silhouette Fuldas, wie sie einmal gewesen sein könnte – in ihren historischen Proportionen“, sagt Schreiner.