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Von über 600 Ukraine-Flüchtlingen in Fulda sind 150 angemeldet - Appell vom Oberbürgermeister

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Von: Sebastian Reichert

Im Bürgerbüro der Stadt Fulda findet die Wohnsitzanmeldung für alle aus der Ukraine Geflüchteten statt, die im Stadtgebiet leben. Derzeit sind dies 603 Personen.
Im Bürgerbüro der Stadt Fulda findet die Wohnsitzanmeldung für alle aus der Ukraine Geflüchteten statt, die im Stadtgebiet leben. Derzeit sind dies 603 Personen. © Stadt Fulda

Fulda hat eine erste Zwischenbilanz der Hilfs- und Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge aus der Ukraine gezogen. Aktuell sind 603 Geflüchtete aus der Ukraine in der Stadt angekommen. Der Oberbürgermeister appelliert an alle, sich im Bürgerbüro anzumelden.

Fulda - „Die Zahl der vor dem Einmarsch der russischen Truppen und dem Kriegsgeschehen in der Ukraine Geflüchteten zeigt eine solche Dynamik, wie wir sie nicht einmal in den Jahren 2015/16 erlebt haben“, wird Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU) in einer Pressemitteilung der Stadt Fulda zitiert.

Vor diesem Hintergrund sei die Welle an Solidarität und Hilfsbereitschaft in Fulda und Osthessen außerordentlich hoch einzuschätzen. „Bislang sind die allermeisten Menschen in privaten Quartieren untergekommen. Dieses bürgerschaftliche und humanitäre Engagement ist herausragend“, so Wingenfeld.

Fulda: Von über 600 Ukraine-Flüchtlingen 150 angemeldet - Appell vom OB

Dennoch müsse man sich darauf einstellen, dass wie im Main-Kinzig-Kreis auch in Fulda in den nächsten Wochen und Monaten voraussichtlich auch öffentliche Räume als vorübergehende Übernachtungsstätten benötigen werden würden, führte der CDU-Politiker aus. „Die Stadt hat hier in Abstimmung mit dem Landkreis schon wichtige Weichen gestellt.“ (lesen Sie auch hier mehr: Ukraine-Flüchtlinge - Main-Kinzig-Kreis nimmt zwei Großunterkünfte in Betrieb)

Gleichzeitig seien bereits die ersten Maßnahmen zur Integration der in Fulda Angekommenen wie Willkommens- und Sprachkurse in der Volkshochschule oder spezielle Angebote in den Stadtteiltreffs erfolgreich angelaufen. „Auch hier wird Großes geleistet, wir können dabei an die Erfahrungen von 2015/16 anknüpfen“, sagte der OB.

„Mein herzlicher Dank gilt allen, die sich beim Thema Wohnraum, Sprachvermittlung oder Integration mit Herzblut engagieren!“, erklärte Wingenfeld. Von den 1512 derzeit im Landkreis Fulda registrierten Geflüchteten aus der Ukraine (Stand: 23. März) sind 603 Personen in Fulda untergebracht, in erster Linie handelt es sich um Frauen und Kinder.

Von diesen 603 Personen sind bis jetzt jedoch erst 150 melderechtlich im Bürgerbüro der Stadt Fulda erfasst worden. OB Wingenfeld betont: „Ich möchte alle Geflüchteten sowie auch deren Unterstützerinnen und Unterstützer ermuntern, die betroffenen Personen im Bürgerbüro anzumelden.“ (lesen Sie auch hier mehr: 100 Kinder aus der Ukraine schon in den Schulen in Fulda aufgenommen).

Fulda: Ukraine-Flüchtlinge benötigen zur Anmeldung im Bürgerbüro keinen Termin

Der Oberbürgermeister begründete seine Appell: „Die Wohnsitzanmeldung ist nicht nur wichtig für den Antrag auf Leistungsbezug, sondern auch für die Eröffnung eines Bankkontos, für die Anmeldung in Kita und Schule und viele andere Aspekte im Alltag.“ Alle wichtigen Informationen sowie die ersten Schritte für ein Ankommen in der Stadt und im Landkreis sind laut der Stadt Fulda auf den Seiten www.landkreis-fulda.de/ukraine sowie www.integration-fulda.de zu finden.

Das Bürgerbüro der Fulda, das für die Wohnsitz-Anmeldung aller im Stadtgebiet Fulda lebenden Flüchtlinge zuständig ist, befindet sich in der Schlossstraße 1 in Fulda und ist auch per Bus (Haltestelle Stadtschloss/Busbahnhof Heertor) gut zu erreichen. Die Öffnungszeiten des Bürgerbüros sind: Montag, Dienstag, Donnerstag 8 bis 18 Uhr, Mittwoch 8 bis 12 Uhr, Freitag 8 bis 15 Uhr sowie Samstag 9 bis 12 Uhr.

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Für Geflüchtete aus der Ukraine, die im Stadtgebiet leben, ist derzeit keine vorherige Terminvereinbarung erforderlich. Das Bürgerbüro weist zugleich darauf hin, dass durch die Ausnahmesituation das Bestellaufkommen von elektronischen Aufenthaltstiteln (eAT) für nach Deutschland gekommene ukrainische Geflüchtete stark gestiegen ist.

Entsprechend könne es in der Bundesdruckerei zu Verzögerungen bei der Herstellung von Personalausweisen und Reisepässen kommen. Bei den Reisepässen komme hinzu, dass nach längerer Zeit mit Corona-bedingten Reiseeinschränkungen nun die Nachfrage nach Reisedokumenten sprunghaft gestiegen sei.

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