Erstmeldung vom 9. November, 8.41 Uhr: Bei der Kampfmittelsondierung am Rauschenberg in Petersberg sind mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Diese müssen nun entschärft werden. Dafür ist eine Evakuierung in Teilen von Petersberg und Fulda nötig. Nachfolgende Informationen sind mit der neuen Meldung vom 11. November, 20.19 Uhr (siehe oben) überholt:
Petersberg - Das teilten die Stadt Fulda, die Gemeinde Petersberg und das Polizeipräsidium Osthessen am Dienstagmorgen in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Die Evakuierung ist für Mittwoch, den 1. Dezember 2021 vorgesehen. Die Evakuierungsmaßnahmen sollen an diesem Tag um 8.30 Uhr beginnen und voraussichtlich mindestens zehn Stunden andauern.
Seit Januar 2021 wird der Rauschenberg auf Kampfmittelreste aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht. Die Arbeiten sind kurz vor dem Abschluss, heißt es in der Pressemitteilung: „Nachdem in den vergangenen Wochen mehrmals kleinere Kampfmittel wie Wurfgranaten oder Stabbrandbomben gefunden wurden, steht nun eine wesentlich größere und ungleich gefährlichere Entschärfungsaktion an.“
Wie die Stadt Fulda, die Gemeinde Petersberg und die Polizei berichten, geht es „um zwei tiefer liegende Verdachtsfälle, bei denen es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um Fliegerbomben handelt“. „Diese sind möglicherweise mehrere Hundert Kilo schwer und verfügen über eine enorme Sprengkraft.“ (lesen Sie auch hier: Wurfgranate am Rauschenberg - Sprengung am Donnerstag erfolgreich).
Die Verdachtsfälle sollen am 1. Dezember gemeinsam mit Experten des für Kampfmittelräumung zuständigen Regierungspräsidiums Darmstadt freigelegt werden. Den Angaben zufolge werden rund 1200 Menschen von der Evakuierung betroffen sein. „Aufgrund der potenziellen Sprengkraft dieser Fliegerbomben ist an diesem Tag eine Evakuierung des Gebiets in einem Radius von 750 Metern rund um die Fundorte nötig“, heißt es weiter.
Die betroffenen Straßenzüge sind der beigefügten Tabelle (siehe unten) zu entnehmen. In diesen Straßenzügen wohnen etwa 1200 Menschen. Die Evakuierung soll am 1. Dezember um 8.30 Uhr beginnen. „Ab diesem Zeitpunkt müssen alle Bewohnerinnen und Bewohner dieser Straßen ihre Häuser und Wohnungen verlassen“, ist in der Presseinformation zu lesen. „Die Betroffenen sollten auch auf Lautsprecherdurchsagen durch die Polizei achten, die auf den Beginn der Evakuierung hinweisen werden.
Für die Bürgerinnen und Bürger ist laut der Pressemitteilung eine Betreuungsstelle im Gemeindezentrum Künzell eingerichtet worden. Dort können sich Betroffene aufhalten, sollten sie keine andere Möglichkeit haben unterzukommen. Da die Evakuierung mehrere Stunden in Anspruch nehmen wird, werden die Bürgerinnen und Bürger in der Betreuungsstelle verpflegt. Sollte sich die Entschärfung bis zum nächsten Tag hinziehen, sind dort Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden.
Es sind zudem Bushaltestellen für die betroffenen Straßenzüge eingerichtet worden, von denen die Bürgerinnen und Bürger kostenlos nach Künzell und nach Abschluss der Maßnahme wieder zurückgebracht werden. In den Bussen gilt die Maskenpflicht, teilen die Stadt Fulda, die Gemeinde Petersberg und die Polizei mit. Die Haltestellen lauten in Petersberg: Friedenstraße (Heiligenhäuschen), Busplatz Goerdeler Straße und Im Dillenroth 21 sowie in Fulda-Lehnerz: St.-Elisabeth-Kirche
„Die Betroffenen müssen nicht das Angebot der Betreuungsstelle annehmen, dürfen jedoch während der Evakuierungsmaßnahme das gekennzeichnete Gebiet nicht betreten“, betonen die Behörden. „Auch Gewerbebetriebe, Arbeitsstätten sowie alle anderen Einrichtungen in dem betroffenen Gebiet (zum Beispiel Kindertagesstätten, Gaststätten oder Vereinsheime) dürfen während der Evakuierungsmaßnahme nicht betreten werden. Die Kita Rauschenberg in Petersberg bleibt an diesem Tag geschlossen.“
Die Polizei werde Absperrungen einrichten und den Bürgerinnen und Bürgern bei Fragen behilflich sein. Auch ist ein Bürgertelefon eingerichtet worden, an das man sich bei Fragen rund um das Thema wenden kann. Die Nummer des Bürgertelefons, das ab dem heutigen Dienstag (9. Noember), besetzt ist, lautet (0661) 620645 (Petersberg) oder (0661) 1021333 (Fulda).
Die Konrad-Adenauer-Schule, die Rauschenbergschule, die Martin-Luther-Schule und das Kompetenzzentrum für Sprache und Erziehung selbst liegen zwar nicht im Evakuierungsbereich, bleiben aber aufgrund der zu erwartenden Verkehrsbeeinträchtigungen und weiterer nicht vorhersehbarer Einschränkungen am Tag der Evakuierung geschlossen. An diesem Tag werden die Schulen in den Distanzunterricht gehen. Weitere Informationen erhalten Eltern bei den jeweiligen Schulleitungen.
Es muss darüber hinaus den weiteren Angaben zufolge die Autobahn A7 zwischen den Anschlussstellen Fulda-Nord und Fulda-Mitte gesperrt werden. Die Umleitung erfolgt über die B27 und die A66 von bzw. zur Anschlussstelle Fulda-Süd. Auch weitere überörtliche Straßen wie die Landesstraße 3418 (Petersberg-Lehnerz) sowie die Kreisstraßen 1 und 6 (Lehnerz-Götzenhof und Götzenhof-Stöckels) müssen gesperrt werden. Die Umleitungen sind ausgeschildert.
„Autofahrer werden gebeten, diese Straßen am Tag der Evakuierung großräumig zu umfahren und sich gegebenenfalls auf Einschränkungen einzustellen. Auch die Bahnstrecke Frankfurt-Göttingen muss gesperrt werden. Die Deutsche Bahn wird über ihre Kanäle informieren, welche Zugverbindungen dadurch eingeschränkt werden.“
Gemeinsames Ziel aller beteiligten Behörden sei es, die Belastung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich zu halten. „Die Maßnahmen dienen der Sicherheit und dem Schutz der Bevölkerung“, heißt es. „Je schneller die Evakuierung abgeschlossen ist, desto früher kann mit der Entschärfung der Kampfmittel begonnen werden und desto eher können die Bürgerinnen und Bürger in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.“
Die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner werden in den kommenden Tagen auch individuell angeschrieben. Am Tag der Evakuierung wird die Bevölkerung über das Bürgertelefon, in der Betreuungsstelle sowie auf den Homepages der Stadt Fulda, der Gemeinde Petersberg und dem Twitter-Kanal des Polizeipräsidiums Osthessen (@polizei_oh) durchgängig über den Stand der Evakuierung informiert.