Mit Humor und Fingerspitzengefühl führte die bekannte FFH-Moderatorin Julia führt mit Humor und Fingerspitzengefühl durch den Abend und erhielt dafür viel Lob von dem ehemaligen Ministerpräsidenten Bouffier: Man merke, sie mache hier nicht einfach ihren Job, sondern das sei ihr eine Herzensangelegenheit.
An Lob mangelt es an diesem Abend nicht: Volker Bouffier – das Vereinsmitglied Nummer 15 – erklärte in seiner Festrede anschaulich die Erfolgsgeschichte des Vereins. Durch die effektive Umsetzung des theoretischen Wissens über Gewaltprävention in die Praxis könne vielen Menschen geholfen werden. Er dankte damit aus Sicht derjenigen, die durch das Projekt weder Täter noch Opfer geworden sind. „SMOG war damals revolutionär und ist bis heute einzigartig. Der Verein war und ist eine Erfolgsgeschichte“, führte Bouffier fort.
Er thematisierte neue Formen von Gewalt, die sich oft ins Digitale verlagerten, Prügeleien, die gefilmt und online gestellt werden. SMOG bleibe mit seinem E-Learning-Programm damit am Zahn der Zeit. „Auch in der Zukunft wird Gesellschaft herausgefordert werden - auch durch Gewalt und Kriminalität“, so Bouffier, „es wird dem Verein also nicht an Aufgaben mangeln. Die Region kann sich glücklich schätzen, dass es SMOG gibt.“
Auch über die Region hinaus hat der Verein längst seine Botschaften und Seminare gestreut, zu den prominenten Unterstützern zählt nun auch Sänger und Weltstar Chris de Burgh sowie Manuela Schmermund, Goldmedaillen-Gewinnerin bei den Paralympics 2004. Schirmherr Rudi Völler grüßte per Videobotschaft ebenso wie BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.
Anschließend diskutierten Volker Bouffier, Erwin Maisch, Geschäftsführerin Heide Aust, Referentin Claudia Fink und Professor Dr. Michael Fingerle der Goethe-Uni Frankfurt am Main in einer Talkrunde über die Notwendigkeit sowie Schwierigkeiten des Projekts.
Aust sprach neben ihrer Motivation auch von Rückschlägen: Nächtelanges brüten über Finanzen, das Auftreiben von Spenden und seitenlange Anträge schreiben. Einmal stand der Verein plötzlich vor einem Berg von 90.000 Euro Schulden und mussten diesen wegschaffen. „Doch für die leuchtenden Kinderaugen nach den Seminaren, mache ich das gerne“, so Aust.
Zum Abschluss des Abends heizten die Nachwuchs-Rap Talente von VDSIS (Von der Straße ins Studio) die Festgesellschaft ordentlich ein und bilden ein Kontrastprogramm zu den klassischen Musikstücken. Für einige im Saal noch Neuland, für die Jugendlichen ihre eigene Welt: Sie begeistern die Massen, haben hunderttausende Follower auf sozialen Netzwerken und brennen für ihre Leidenschaft. SMOG mache es richtig, über die Rap Szene den Draht zu Jugendlichen zu suchen und präventiv zu arbeiten, so Bouffier.
Zum Ende des Abends wird die Moderatorin selbst, Julia Nestle, als neues Vereinsmitglied überzeugt. Ihre einzige Bedingung: Ihr Sitznachbar auf der Jahresvollversammlung müsse Volker Bouffier sein, der versprach, bei kommender Hauptversammlung anwesend zu sein. Einverstanden. (Von Isabel Schönfelder)