Vor gut zehn Jahren hat die scheidende Vorsitzende ihre 14-jährige Tochter verloren – sie war an einer Lungenembolie gestorben. Danach ist Etzel dem Verein beigetreten – um Trost, Kraft und Halt zu finden, sagt sie und rät jedem dazu, sich in einer solchen Situation Hilfe zu suchen. „In einer geschützten Gruppe kann man die Dinge 10- bis 20-mal erzählen, Freunde oder Bekannte sind damit irgendwann überfordert.“
2004 hatten sich trauernde Mütter und Väter der Region zum ersten Mal als Selbsthilfegruppe getroffen. Seit 2006 kamen die Mitglieder als eingetragener Verein an jedem ersten Dienstag des Monats als offene Gruppe zusammen – zunächst im Mehrgenerationenhaus am Aschenberg und ab 2015 in der katholischen Familienbildungsstätte Helene Weber in der Neuenberger Straße in Fulda. Noch diesen Monat wird sich der Verein sowie seine Zweigstelle in Hünfeld auflösen, berichtet Sylvia Etzel, die mit ihrem Mann Michael Etzel und Doris Vogt den Verein leitete.
Margit Weiser, die den Verein 2006 gründete, fügt hinzu: „Natürlich ist es auch für mich als Gründerin traurig, wenn der Verein sich auflöst.“ Auch sie hat ihre Tochter verloren – bei einem Autounfall, verschuldet durch einen betrunkenen Fahrer. „Ich war damals in einer Trauerbegleitung für Erwachsene – aber sein Kind zu verlieren, ist etwas ganz anderes, als ein erwachsenes Familienmitglied zu betrauern“, erzählt die heute 71-Jährige, die den Verein zehn Jahre geleitet hatte.
Doch es geht weiter – wenn auch im Kleinen. Trotz der offiziellen Auflösung des Vereins will sich sowohl die Fuldaer als auch die Hünfelder Gruppe weiterhin privat treffen, wenn auch nicht mehr regelmäßig.