Zudem widersprechen er und seine Mitstreiter einer weiteren Argumentation der Bahn: nämlich jener, dass die Güterzugwaggons mit Flüsterbremsen ausgestattet würden, was den Geräuschpegel um zehn Dezibel reduziere und damit einer Halbierung des Lärms entspreche. „Das gilt für die deutschen Wagen, was aber ist mit denen, die aus anderen Ländern durch Deutschland und Osthessen rollen?“, fragt die BI.
Durch die Bahnstrecke sowie die B 27 seien die Bronnzeller durch den Verkehrslärm – trotz Schutzeinrichtungen – stark betroffen. Die Belastung sei erhöht und problematisch, räumt die Stadt Fulda ein. Dazu stehe sie nicht nur im Kontakt mit der Bürgerinitiative „Lebenswertes Bronnzell“, sondern sei auch im Dialogprozess beteiligt und stehe auf politischer sowie Verwaltungsebene mit Vertretern der Deutschen Bahn im Austausch.
Auch wenn die Gestaltungs- und Einflussmöglichkeiten der Stadt aufgrund bestehenden Rechts begrenzt seien, versuche man für den Stadtteil Lärmschutzmaßnahmen gemäß der Lärmvorsorge zu erreichen, erläutert Pressesprecher Johannes Heller. Mit kurzfristigen Maßnahmen seitens der DB sei jedoch nicht zu rechnen, weil kein Rechtsanspruch bestehe.
Ermutigend sei allerdings, dass für die Ausbau-/Neubaustrecke Fulda–Hanau/Frankfurt Lärmschutzmaßnahmen festgelegt seien, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Mittelfristig hoffe die Stadt auf einen Präzedenzfall und bleibe mit der BI am Ball, versichert Heller..
Die Initiative macht indes noch mehr Problempunkte beim Lärmschutz in Bronnzell aus: Da wäre noch die Rhönbahn mit bis zu 34 Zugbewegungen täglich, die am unbeschrankten und nicht mit einer Lichtzeichenanlage ausgestatteten Übergang in der Schimmelstraße hupt.
Hinzu komme dann noch der Straßenverkehr – und nicht nur der von der B 27. Obwohl entlang der Ortsdurchfahrt eine Seniorentagesstätte, Bushaltestellen, Grundschule, Kirche, Kindergarten und Bürgerhaus lägen, sei zur Lärm- und Gefahrenreduzierung bisher keine Tempo-30-Zone eingerichtet worden, kritisiert die BI.