Kein „Strafzins“ mehr für Sparer: VR-Bank Fulda schafft Verwahrentgelt für Bestandskunden ab
Wegen der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) haben viele Banken in den vergangenen Jahren ein Verwahrentgelt von ihren Kunden verlangt. Durch die erwartete Zinswende schaffen immer mehr Gelinstitute den „Strafzins“ für Sparer ab - auch die VR-Bank Fulda.
Fulda - Die VR-Bank Fulda hat gute Nachrichten für ihre Kundinnen und Kunden. Wie das Kreditinstitut am Donnerstag in einer Presserklärung mitteilt, streicht es das Verwahrentgelt.
Fulda: Kein „Strafzins“ mehr für Sparer - VR-Bank Fulda streicht Verwahrentgelt
„Dies geschieht, bevor die Europäische Zentralbank den Zinssatz für kurzfristige Einlagen von Banken anpasst oder gar auf null Prozent erhöht“, erklärt Thomas Schmidt, Bereichsleiter Privatbank der VR-Bank Fulda. Die betroffenen Kundinnen und Kunden werden schriftlich darüber informiert. (Lesen Sie auch: Fulda: VR Bank will in Fläche bleiben - aktuell keine Filial-Schließungen geplant)

Tobias Abel, Bereichsleiter Firmenbank, ergänzt: „Als Partner der Region wollen wir diesen Schritt frühzeitig vollziehen. Die Regelung gilt für unsere Bestandskunden und nicht für Neukunden. Allerdings können wir eine erneute Berechnung des Verwahrentgeltes für die Zukunft nicht völlig ausschließen. Wir orientieren uns grundsätzlich an der Geldpolitik der EZB.“
Verwahrentgelt
Mit einer sogenannten Verwahrentgeltvereinbarung wollen Banken die „Strafzinsen“ für ihre Bestandskunden einführen und somit an die Regelungen für Neukunden anpassen. Anfang Februar 2022 verlangten mehr als 550 der rund 1300 Geldinstitute zusätzliche Gebühren dafür, dass Kunden Geld bei ihnen anlegen.
Dabei sind Straf-, Minus- oder Negativzinsen eigentlich der falsche Begriff für die Abgabe. Denn Zinsen werden laut Gesetz nur von Schuldnern gezahlt. Juristisch korrekt ist die Bezeichnung Verwahrentgelt. Dennoch wird die Gebühr gerne anders genannt, auch weil es sich für Verbraucher so anfühlt. Quelle: finanzen.de
Und was sollten Anleger und Anlegerinnen jetzt tun? „Klassische Bankanlagen werden damit wieder attraktiver, ohne eine ansprechende Rendite oder gar einen Inflationsausgleich zu ermöglichen“, sagt Thomas Schmidt: „Gerade deswegen ist eine gute Vermögensstruktur nach wie vor das A und O in der Geldanlage. Am Ende kommt es auf eine ausgewogene Mischung verschiedener Anlageformen, sprich die Vermögensstruktur für den besten Anlageerfolg an.“ (lio)