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Die Fastenzeit hat begonnen: Darauf verzichten Bischof, Oberbürgermeister und Co

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Bischof Michael Gerber, Oberbügermeister Heiko Wingenfeld und Lea Stier
Am Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Worauf verzichten Bischof Michael Gerber (links), Oberbügermeister Heiko Wingenfeld, Lea Stier und Co? © Henning Kaiser/dpa; Julia Steinbrecht/Bistum Fulda; Ralph Leupolt; Stadt Fulda

Fasten bedeutet weitaus mehr, als auf feste Nahrung zu verzichten: Es ist eine Zeit der inneren Einkehr, die Raum für Neues schafft.

Fulda - Der Faschingsspaß ist vorbei. Nach reichlicher Ausgelassenheit - und einem Besucherrekord am Rosenmontag in Fulda - möchten sich viele Menschen vermehrt mit dem eigenen Ich auseinandersetzen. Der Aschermittwoch hat nach christlichem Brauchtum nun die Fastenzeit eingeleitet. Auf was verzichten Bischof, Oberbürgermeister von Fulda und Co? Wir haben nachgefragt:

Fulda: Darauf verzichten Oberbürgermeister, Bischof und Co in der Fastenzeit

Bischof Dr. Michael Gerber: „Tatsächlich verzichte ich klassisch auf Süßigkeiten während der Fastenzeit. Es ist ein Zeichen der Solidarität mit denen, die auf sehr existenzielle Weise Mangelerfahrungen erleiden. Zugleich ist es die Chance zum Wachstum in eine ‚innere Freiheit‘. Durch den Verzicht prüfe ich kritisch: Wo bin ich in Gefahr, mich in unguter Weise abhängig gemacht zu haben? Die Erfahrung ‚ich kann auch ohne leben‘ stärkt mein Selbstbewusstsein und fördert bewusste Entscheidungen.“

Jana Koch-Zeißig, Christuskirche Fulda: „Ich nutze die Fastenzeit um alltägliche Gewohnheiten zu hinterfragen. Darum suche ich mir etwas, das ich weglasse, was vielleicht zu viel geworden ist und auch nicht unbedingt gut für mich ist. Ganz klassisch verzichte ich in diesem Jahr wieder auf Süßes – und das fällt mir nicht so leicht. Der Verzicht schafft für mich eine Fokussierung. Das gibt mir Freiraum für Neues.“

Oberbürgrmeister Dr. Heiko Wingenfeld: „In der Fastenzeit werde ich wieder einige Tage auf einem Pilgerweg wandern, voraussichtlich geht es von Mittenwald nach Innsbruck. Die Einfachheit, der Verzicht und die innere Einkehr bei diesen Touren sind für mich wichtige und wohltuende Erfahrungen.“

Lea Stier, „The Taste“-Halbfinalistin: „Grundsätzlich faste ich nicht, denn ich glaube, dass es für meinen Körper nicht das Richtige ist. Verzicht ist auch immer mit Stress verbunden. Wenn ich schon einen stressigen Alltag habe, genieße ich das Glas Rotwein zum guten Essen noch mehr. Anfang des Jahres verzichte ich jedoch auf Süßes, weil man Ende des Jahres sehr über den Genuss hinaus gegessen hat. Abgesehen davon, versuche ich mich, über das ganze Jahr ausbalanciert zu ernähren.“

Jutta Sporer vom Kulturamt Fulda: „Im Sinne von Einkehr, Umkehr und Besinnung während der Fastenzeit versuche ich verstärkt, mich mit Maßhalten und Verzicht als Grundhaltung auseinanderzusetzen. Hilfreich für interessante Denkanstöße finde ich zum Beispiel die Fastenaktionen ‚7 Wochen ohne.....‘.“

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