Reinhard Kolb freue sich über die diesjährige Nachwuchsrate. Nicht immer seien es so viele Jungvögel. „Das hängt immer auch vom Wetter ab. Störche ernähren sich überwiegend von Regenwürmern, Mäusen und Fröschen. Ist es in einem Jahr sehr trocken, finden die Störche wenig Regenwürmer im Boden. Auch mäuse-schwache Jahre können zu weniger Nachwuchs bei den Störchen führen“, erklärt Klug.
20 Jahre lang habe es keine Weißstörche in Hessen gegeben. In Fulda sei es sogar noch länger gewesen, berichtet Peter. Erst durch die für die Störche attraktiven Brutmasten ging die Population wieder in die Höhe. „Die Masten werden so gut angenommen, da sie sehr hoch sind und frei stehen – dadurch haben die Störche einen freien Anflug. Die Lage in einem Auen-Umfeld wird gewählt, damit es genug Nahrung gibt“, erklärt Peter.
Nicht jeder Jungvogel überlebt und kommt ins geschlechtsreife Alter. Der Grund dafür seien unter anderem auch die Feinde der Störche, etwa der Uhu als Greifvogel. Die, die es schaffen, blieben dann überwiegend hier in der Region, berichtet Peter. „Es gibt aber auch Ausnahmen. In Neuhof Ost brütet zum Beispiel eine Storch-Dame aus der Schweiz. Andere Störche sind von Fulda nach Bebra oder auch bis an die Küste gezogen“, fährt Peter fort.
Bei der Beringung mit dabei war auch Eichenzells Bürgermeister, Johannes Rothmund (CDU). „Es ist ein Wunder der Natur und beeindruckend zu sehen, wie sich die Idylle der Störche und das Industriegebiet auf der anderen Straßenseite gegenüberstehen“, kommentiert er die Beringung. Die Störche, die dieses Jahr auf den Masten gebrütet haben, werden aller Wahrscheinlichkeit nach – sofern sie noch leben – nächstes Jahr wieder an der gleichen Stelle brüten. „Ein Storch hat eine größere Brutplatzbindung als eine Partnertreue“, erklärt Peter. (von Jasmin Herzberg)