Vorsicht, toter Winkel! Stadt Fulda hängt ersten „Trixi-Spiegel“ auf und hofft auf mehr Sicherheit

In einem Pilotprojekt hat die Stadt Fulda jetzt einen ersten so genannten „Trixi-Spiegel“ aufgehangen. Sie hofft auf mehr Sicherheit. Der kleine Konvexspiegel soll helfen, Abbiegeunfälle zu vermeiden.
Fulda - Sie sind rund, kaum 40 Zentimeter groß, haben ein konvexe Oberfläche – und sie können Leben retten: Die Rede ist von sogenannten Trixi-Spiegeln, die seit einigen Jahren in verschiedenen Städten Deutschlands an Kreuzungen und Einmündungen installiert werden, um die Sicherheit zu erhöhen.
Die Spiegel ermöglichen Lkw- und Busfahrern ein besseren Überblick. Damit sollen tödliche Kollisionen mit dem Radverkehr beim Rechtsabbiegen vermieden werden. Jetzt ist ein solcher Spiegel als Pilotprojekt auch in Fulda aufgehängt wurden. Weitere sollen folgen, teilte die Stadt mit.
Fulda: Vorsicht, toter Winkel! Stadt hängt ersten „Trixi-Spiegel“ auf
Bürgermeister und Verkehrsdezernent Dag Wehner (CDU) sowie der Leiter des Amts für Straßenverkehr und Parken, Thomas Flügel, nahmen den Spiegel an der Einmündung der Daimler-Benz-Straße in die Leipziger Straße symbolisch in Betrieb.
Die Verwaltung setzte damit einen Haushaltsantrag der CDU-Stadtverordnetenfraktion um, die mit Verweis auf die Erfahrungen in anderen Städten ein Pilotprojekt beantragt hatte (lesen Sie auch hier: Autofahrer übersieht Rad: Kollision beim Abbiegen - 41-Jähriger verletzt).
Hintergrund
Trixi-Spiegel sind eine spezielle Form von Verkehrsspiegeln. Ein kleiner Konvexspiegel wird direkt am Ampelmast angebracht. Durch seine Wölbung erfasst er einen vergrößerten Blickwinkel der Straße. Dadurch wird der tote Winkel deutlich reduziert. Beim Rechtsabbiegen erkennen Lkw-Fahrer nahende Fußgängerinnen und Fußgänger beziehungsweise vor allem Radfahrerinnen und Radfahrer besser. Der Hintergrund des Namens „Trixi-Spiegel“ ist übrigens ein tragischer: Der Erfinder des Trixi-Spiegels, Ulrich Willburger, benannte diese einfach zu installierende Vorrichtung nach seiner Tochter Beatrix, die Mitte der 1990er Jahre bei einem Abbiegeunfall von einem Betonmischer überrollt und schwer verletzt worden war.
Der erste Standort wurde von den beteiligten Ämtern und der Polizei nicht zufällig ausgewählt: Schließlich herrscht an der Einmündung reger Verkehr, insbesondere von Lkws, die nach rechts in Richtung Industriegebiet Lehnerz beziehungsweise Eisweiher abbiegen.
Gleichzeitig sind an dieser Stelle auch viele Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs, die aus Richtung Lehnerz kommend zur Hochschule oder in die Innenstadt unterwegs sind (lesen Sie auch hier: Toter Radfahrer noch immer nicht identifiziert - Polizei bittet um Mithilfe).
Bürgermeister Wehner gab bei der Inbetriebnahme seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Spiegel die Sicherheit für den Radverkehr an der sensiblen Stelle erhöhen werde: „Zwar sind in den vergangenen Jahren bei vielen Bus- und Lkw-Herstellern erhebliche Anstrengungen zu verzeichnen, durch technische Lösungen den Fahrer so weit wie möglich zu unterstützen.“
Video: On Tour! Toter Winkel
„Jedoch ist der Trixi-Spiegel – fast genau in Höhe des Ampellichts angebracht – eine zusätzliche und zudem kostengünstige Möglichkeit, um Gefahren zu verringern und vielleicht im letzten Moment noch einen herannahenden Fahrradfahrer wahrnehmen zu können.“
Die Stadt Fulda werde jedenfalls – auch in Abstimmung mit Hessen Mobil - weitere Standorte prüfen, auch wenn die Ergebnisse aus anderen Städten wie zum Beispiel in Freiburg, München oder Aachen nicht immer einen eindeutig positiven Effekt belegen konnten, so Wehner.