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VR Bank Fulda will in der Fläche bleiben - aktuell keine Filial-Schließungen geplant

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Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Burkard (Zweiter von rechts) und das Vorstandstrio, bestehend aus Torsten Hopf (von links), Frank Mackenroth und Thomas Sälzer, schauten über den Dächern der Stadt unter anderem auf das vergangene Geschäftsjahr und auf aktuelle Herausforderungen.
Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Burkard (Zweiter von rechts) und das Vorstandstrio, bestehend aus Torsten Hopf (von links), Frank Mackenroth und Thomas Sälzer, schauten über den Dächern der Stadt unter anderem auf das vergangene Geschäftsjahr und auf aktuelle Herausforderungen. © Norman Zellmer

Die VR Bank Fulda hat inmitten der Corona-Krise bei zentralen Eckwerten 2021 zugelegt. Der Vorstand zeigt sich mit dem Geschäftsjahr zufrieden. Und schaute auch auf Russland. 

Fulda - Die VR Bank Fulda zog am Freitag (4. März 2022) Bilanz des vergangenen Geschäftsjahres. Und die fällt für das Kreditinstitut positiv aus. „Wir sind unseren strategischen Zielen ein Stück nähergekommen und haben uns gut weiterentwickelt“, sagte Vorstandssprecher Thomas Sälzer.

„Wir sind wirtschaftlich stark, Partner der Region und ein attraktiver Arbeitgeber.“ Die Bilanzsumme sei gegenüber 2020 um 7,5 Prozent gestiegen (lesen Sie auch hier: Weiter Zoff um VR-Bank-Schließung - Bürgermeister will kämpfen).

Fulda: VR Bank will in Fläche bleiben - aktuell keine Filial-Schließungen geplant

Als Wachstumstreiber habe sich das Kreditgeschäft erwiesen: Das Volumen der sogenannten Kundenausleihungen sei um 11,4 Prozent gestiegen. Die Kundeneinlagen wuchsen demnach um 6,7 Prozent, so Sälzer. „Die VR Bank wird in der Corona-Krise als sicherer Hafen angesehen.“ 

Ähnlich positiv äußerte sich Vorstandskollege Torsten Hopf: Das Betriebsergebnis liege „über der Benchmark des Verbandes“, sagte er mit Blick auf einen Vergleich mit anderen Volks- und Raiffeisenbanken ähnlicher Größe und Struktur. Es werde nach einem erwarteten Knick 2022 wegen gestiegener Inflation, steigenden Zinserwartungen und geopolitischer Unsicherheiten von Jahr zu Jahr steigen.

„Die Richtung stimmt“, sagte Hopf und verwies darauf, dass die VR Bank Fulda weiterhin „in der Fläche präsent“ sein wolle und werde. Die Zahl der Mitarbeiter sei um sieben auf nunmehr 365 gesunken. Die Bank, die 17 Filialen zwischen Kaltennordheim und Birstein betreibt und rund 88 000 Kunden betreut, bilde inzwischen stärker aus, weil mittlerweile „manche Experten nicht auf dem Markt zu finden seien“. 

Ähnlich äußerte sich Vorstandskollege Frank Mackenroth: Die VR Bank wolle in „der Fläche bleiben“, wenngleich man die Filialstruktur ständig prüfe. Mit Ergebnissen der sogenannten Filialanalyse zum Jahr 2021 werde im ersten Quartal gerechnet. Aktuell sei jedoch nicht geplant, Filialen zu schließen, so Mackenroth.

VR Bank Fulda in Zahlen

- Kundenvolumen (inklusive Verbundpartner): 4,5 Mrd. Euro (Vergleich 2020: 4,1 Mrd.)
- Bilanzsumme: 2,3 Mrd. (2,1 Mrd.) 
- Kundeneinlagen: 1,8 Mrd. (1,6 Mrd.) 
- Kundenkredite: 1,4 Mrd. (1,3 Mrd.) 
- Bilanzgewinn: 1,9 Mio. (2,3 Mio.) 
- Mitarbeiter: 365 (372)

Man sei gleichzeitig für Filialkooperationen mit anderen Banken offen. Zugleich sprach der Bankenvorstand das 2021 Erreichte an und gab einen Ausblick auf 2022: So sei im zurückliegenden Jahr die IT der Bank „CO2-neutral aufgestellt“ worden. 2022 werde die Videoberatung „fester Bestandteil“.

Automatisierung und Digitalisierung würden vorangetrieben, denn gerade in der Corona-Pandemie, so Mackenroth, habe sich das Kundenverhalten nachhaltig verändert (lesen Sie auch hier: Wenn Opfer hohe Geldsummen abheben: Was Banken beim Enkeltrick dürfen).

Video: Russlands Zentralbank hebt Leitzins drastisch an - Rubel stürzt ab

So habe die Bank 2021 mit mehr als 270.000 rund 69 Prozent mehr kontaktlose Zahlungen gebucht. Die Nutzungsquote der Banking-Applikation auf mobilen Endgeräten sei um 27 Prozent gestiegen. Zugleich habe die Nutzung von SB-Automaten „merklich nachgelassen“; das Anrufaufkommen im Servicecenter habe nochmals um sechs Prozent auf 178.500 zugenommen. 

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und die verhängten Wirtschaftssanktionen gegen Russland sagte Vorstandssprecher Sälzer, dass die „Geschäftsbeziehungen nach Russland gegen null tendieren“. Die derzeitige Lage könne jedoch für eine wachsende Verunsicherung der Kunden führen, das Investitionsverhalten beeinträchtigen und letztlich wie eine „konjunkturelle Bremse“ wirken. (nz)

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