Im Streik waren Mitarbeiter aller Bahn-Gesellschaften: der Fahrzeuginstandsetzung, der DB Regio, der DB Service, der DB Fernverkehr und von DB Training. Damit konnten auch keine Schüler mit der Bahn zur Schule nach Fulda oder Hünfeld kommen. Auf dem Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) am Bahnhof fuhren jedoch die Busse im normalen Takt. Es war allerdings weniger Pendler und Schüler unterwegs als sonst – es schien so, als hätten viele aus Vorsicht das Auto genommen oder sich fahren lassen.
Die Fahrgäste hatten sich auf den Streik eingestellt. Der Bahnhof war selbst zu Höchstzeiten des Berufs- und des Schülerverkehrs menschenleer – abgesehen von Bahnmitarbeitern, die zur Kundgebung der Gewerkschaft am Bahnhofsvorplatz gingen.
Auch das Zeitungsgeschäft am Bahnhof war leer. „Ich habe schon viele Streiks erlebt, aber so umfassend hat noch kein Streik alles lahmgelegt“, sagte Mitarbeiterin Petra Herrmann, die seit fünf Uhr morgens auf Kunden wartete. Im gemeinsamen Infopunkt von RMV und Bahn arbeitete eine einzige Mitarbeiter der Bahn – als Beamtin durfte sie nicht streiken.
Die Bahner zogen mit etwa 200 Beschäftigten vom Bahnhof durch die Innenstadt zurück zum Bahnhof, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. „Wir fühlen uns mit unseren Forderungen nicht ernst genommen. Unsere Leistungen für das Unternehmen werden nicht angemessen honoriert“, sagte Redner Albert Wiegand, Vorsitzender des EVG-Ortsverbands Fulda.