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Züge stehen heute still: 200 Beschäftigte protestieren in Fulda

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Von: Volker Nies

Warnstreik
Am Montag (27. März) findet auch in Fulda ein Warnstreik statt. © Volker Nies

Rund 200 Beschäftigte der Verkehrsgesellschaften sind am Montagmorgen in Fulda auf die Straßen gegangen. Bei dem Warnstreik fordern sie unter anderem bessere Löhne.

Fulda - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben ihre Mitglieder zu Warnstreiks aufgerufen. Dies führt am Montag zu einem bundesweitem Stillstand im Verkehrssektor.

Fulda: Warnstreik im Verkehrssektor - Züge stehen still 

Auch am Bahnhof in Fulda stehen am Montag (27. März) alle Räder still. Kein einziger Zug der Deutschen Bahn fährt an diesem Tag. Von dem Ausstand ebenfalls betroffen sind die Züge der Cantus Bahn nach Hünfeld und die der Hessischen Landesbahn in die Rhön nach Gersfeld und in den Vogelsberg nach Lauterbach, Alsfeld und Gießen, die eigentlich nicht bestreikt werden, die aber nicht fahren konnten, weil sich die Mitarbeiter des Stellwerks im Ausstand befanden.

„Wir bestreiken seit sechs Uhr morgens auch das Stellwerk. Deshalb fährt in Fulda kein Zug mehr – egal von welcher Gesellschaft“, erklärte Tom Zill, Streikleiter der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), am Montagmorgen unserer Zeitung.

Im Streik waren Mitarbeiter aller Bahn-Gesellschaften: der Fahrzeuginstandsetzung, der DB Regio, der DB Service, der DB Fernverkehr und von DB Training. Damit konnten auch keine Schüler mit der Bahn zur Schule nach Fulda oder Hünfeld kommen. Auf dem Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) am Bahnhof fuhren jedoch die Busse im normalen Takt. Es war allerdings weniger Pendler und Schüler unterwegs als sonst – es schien so, als hätten viele aus Vorsicht das Auto genommen oder sich fahren lassen.

Die Fahrgäste hatten sich auf den Streik eingestellt. Der Bahnhof war selbst zu Höchstzeiten des Berufs- und des Schülerverkehrs menschenleer – abgesehen von Bahnmitarbeitern, die zur Kundgebung der Gewerkschaft am Bahnhofsvorplatz gingen.

Auch das Zeitungsgeschäft am Bahnhof war leer. „Ich habe schon viele Streiks erlebt, aber so umfassend hat noch kein Streik alles lahmgelegt“, sagte Mitarbeiterin Petra Herrmann, die seit fünf Uhr morgens auf Kunden wartete. Im gemeinsamen Infopunkt von RMV und Bahn arbeitete eine einzige Mitarbeiter der Bahn – als Beamtin durfte sie nicht streiken.

Die Bahner zogen mit etwa 200 Beschäftigten vom Bahnhof durch die Innenstadt zurück zum Bahnhof, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. „Wir fühlen uns mit unseren Forderungen nicht ernst genommen. Unsere Leistungen für das Unternehmen werden nicht angemessen honoriert“, sagte Redner Albert Wiegand, Vorsitzender des EVG-Ortsverbands Fulda.

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