Weg zur Klimaneutralität: Startschuss für Wasserstoff basierte Transportlogistik in Fulda

„HyWheels“ also im übertragenen Sinne Wasserstoff-Räder, war der Name der Studie, mit der 2020/2021 in der Region Fulda ein Feinkonzept für Wasserstoff basierte Transportlogistik erstellt wurde. Die theoretischen Vorarbeiten werden jetzt mit Gründung des „HyWheels-Hessenflotten-Clusters“ in die Praxis umgesetzt.
Fulda - Drei Dinge braucht es, damit Logistikunternehmen Wasserstoff betriebene Trucks einsetzen können: Wasserstoff, Wasserstoff-Tankstellen und natürlich Wasserstoff-Lkws. Gut eineinhalb Jahre nach Präsentation der „HyWheels“-Studie werden mit der Gründung des „HyWheels-Hessenflotten-Clusters“ diese drei Themenfelder unter einem Dach gebündelt. Offizieller Startschuss fiel am Mittwoch (25. Januar) im Marmorsaal des Stadtschlosses in Fulda.
Fulda: Startschuss für Wasserstoff basierte Transportlogistik
Projektträger des Clusters ist die Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, die gemeinsam von Stadt Fulda, Landkreis Fulda und IHK Fulda betrieben wird. Finanzielle und fachliche Unterstützung liefert die Landesstelle Wasserstoff der LandesEnergieAgentur Hessen (LEA Hessen) und das Bundesverkehrsministerium über den HyLand-Wettbewerb der Nationalen Organisation Wasserstoff (NOW).
„Das Spannende an unserem Fuldaer Wasserstoff-Projekt ist der Bottom-Up-Gedanke. Die wesentlichen Impulse kamen und kommen von den beteiligten Unternehmen. Das ‚HyWheels-Hessenflotten-Cluster‘ selbst ist landesweit aufgestellt. Fulda kommt dabei seine Nähe zu den zentralen Verkehrsachsen zugute“, berichtet Christoph Burkard, Geschäftsführer der Region Fulda GmbH.

Windkraftanlage, Elektrolyseur und Wasserstoff-Tankstelle von ABOWind sollen im Sommer 2024 in Hünfeld-Michelsrombach starten, ebenso die Wasserstoff-Tankstelle von Raiffeisen in Eichenzell. Die Förderbescheide sind eingegangen. Noch keine Förderzusage erhalten hat das Unternehmen Knittel für seine Wasserstoff-Tankstelle in Fulda. „Erste Hersteller wie Quantron oder Hyundai haben Wasserstoff-Lkws – auch Trucks – auf den Markt gebracht, und bei den heimischen Spediteuren sind die ersten positiven Förderbescheide für die Beschaffung von Wasserstoff-Lkws eingegangen“, geht aus einer Pressemitteilung der Region Fulda GmbH hervor.
„Es freut mich, dass wir gemeinsam mit den regionalen Spediteuren die HyWheels-Studie durchführen konnten“, betont Dr. Karsten McGovern, Geschäftsführer der LEO Hessen. „Auf dieser Grundlage kann das neu gegründete Cluster den Weg hin zu einer klimaneutralen Logistik gehen.“
Video: Mobilitätstage in Fulda
Das Cluster hat zwar seinen Sitz in Fulda umfasst aber das komplette Bundesland Hessen und die angrenzenden Regionen. „Denn letztlich geht es darum, entlang der klassischen Transportachsen A5/A4 sowie A7 und A66 und A3 durch intelligente Vernetzung von Tankstellen und Spediteuren versorgungssichere Routen auszuarbeiten“, heißt es in einer Pressemitteilung der Region Fulda GmbH.
Aber auch auf der technischen Seite selbst gibt es noch Herausforderungen in der Frage der Erprobung der neuen Wasserstoff-Lkws sowie Werkstatt- und Servicestrukturen. Hier sind die Logistik-Unternehmen des Clusters Pioniere und sollen durch entsprechende Forschungs- und Entwicklungsprojekte (F+E) begleitet werden. Das Cluster wird hier eng mit dem Fraunhofer-Institut und der Hochschule Fulda zusammenarbeiten.

Die „HyWheels“-Studie sieht eine Skalierung der Zahl der Wasserstoff-Lkws innerhalb weniger Jahre auf über 1000 in der Region Fulda vor. Ob das gelingt, hängt von der Verfügbarkeit von Fahrzeugen, Tankstellen und Wasserstoff ab. Der Start in 2024 wird mit einer eher überschaubaren Anzahl von 30 bis 50 Brennstoffzellen-Lkws geplant. Eventuell kommen hier auch mehrere Wasserstoffbusse hinzu, die von der RhönEnergie betrieben werden. Ein Engpass könnte die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff sein. Soll dieser regional erzeugt werden, ist die Bildung von regionalen Wertschöpfungsketten auch unter Einbeziehung der heimischen Gewerbetriebe und Industrieunternehmen notwendig. (leb)