1. Fuldaer Zeitung
  2. Fulda

Corona-Hotspot Fulda: War der Weihnachtsmarkt Infektionstreiber? Das sagen Stadt und Kreis

Erstellt:

Von: Volker Nies

War der Weihnachtsmarkt ein Infektionstreiber im vergangenen Jahr?
War der Weihnachtsmarkt ein Infektionstreiber in Fulda? © Jonas Wenzel

In Fulda ist die Zahl der Corona-Infektionen hessenweit Spitze. Die Frage nach dem Warum ist nicht leicht zu beantworten. Eine immer wieder geäußerte Vermutung: Auch der Weihnachtsmarkt könnte eine Ursache sein.

Fulda - Seit dem 2. Januar gilt der Kreis Fulda als Corona-Hotspot. Bei der Suche nach möglichen Ursachen für die hohen Fallzahlen wird immer wieder auch der Weihnachtsmarkt genannt. Denn in Fulda hat der Budenzauber - anders als in vielen anderen Städten - stattgefunden.

Der Landkreis tritt der Vermutung allerdings entgegen: „Der Landkreis Fulda hat keine konkret belastbaren Hinweise dafür, dass der Weihnachtsmarkt in Fulda Infektionstreiber in den vergangenen Wochen war“, sagt Sprecherin Lisa Laibach.

Corona: War Weihnachtsmarkt Infektionstreiber? Das sagt die Stadt Fulda

Auch die Stadt Fulda widerspricht: „Derzeit gibt es keine Anhaltspunkte, dass der Weihnachtsmarkt ursächlich für den Anstieg der Infektionszahlen im Raum Fulda ist. Aerosol-Forscher hatten schon im Spätherbst geäußert, dass die Ansteckungsgefahr unter freiem Himmel vergleichsweise gering ist“, sagt Sprecher Johannes Heller.

Zudem hätten die Infektionszahlen in Fulda - wenn man die laut Robert Koch-Institut durchschnittliche Inkubationszeit von vier bis Tagen zugrunde legt und der am 26. November gestartete Weihnachtsmarkt eine relevante Ursache wäre - auch schon Anfang/Mitte Dezember signifikant ansteigen müssen. (Mit unserem Corona-Ticker für Fulda bleiben Sie immer auf dem Laufenden)

Das sei jedoch nicht der Fall: „Im Gegenteil sanken die Infektionszahlen seit dem 11. Dezember und waren bis 29. Dezember relativ konstant unter dem Grenzwert von 350. Die Tatsache, dass der Grenzwert von 350 erstmals am 30. Dezember überschritten wurde, spricht eher für die Vermutung, dass in Zuge der Begegnungen über die Weihnachtsfeiertage eine signifikant erhöhte Weiterverbreitung des Virus stattgefunden hat“, sagt Heller.

Video: Fuldaer Weihnachtsmarkt eröffnet - Standbetreiber freuen sich über Besucher

Auch zeigten die Corona-Zahlen aus anderen Städten in Hessen, in denen Weihnachtsmärkte durchgeführt wurden (wie Darmstadt und Kassel, die ja ebenfalls nahe zu den Grenzen nach Bayern beziehungsweise nach Thüringen liegen), dass es dort im Vergleich zu anderen hessischen Städten keine massiv höheren Infektionszahlen gebe.

Auch interessant