Rhöner Heimat Griller starten am Wochenende bei Weltmeisterschaft in Belgien

Vor sechs Jahren startete eine Gruppe von Männern am Rost durch: Gleich bei ihrer ersten Teilnahme an der Deutschen Grillmeisterschaft 2016 holten die Rhöner Heimat Griller einen Sieg. Nun starten sie bei der Grill-Weltmeisterschaft in Belgien.
Fulda - Alles begann mit einem Aufruf, den Christoph Burkard von der Region Fulda GmbH in unserer Zeitung schaltete: Für die im August 2016 anstehende, erstmals in Fulda stattfindende Grillmeisterschaft suchte er ein Team. Etwa 20 Interessenten kamen zusammen – acht blieben am Ende übrig.
Die gingen seitdem als die Rhöner Heimat Griller an den Start – und holten gleich bei ihrem ersten Wettkampf den Sieg: beim Publikumswettbewerb der Deutschen Grillmeisterschaft 2016. Im August 2016 gewannen sie den Titel bei der Osthessischen Grillmeisterschaft.
Fulda: Rhöner Heimat Griller starten bei Weltmeisterschaft in Belgien
„Wir machen das alle nur zum Spaß – niemand von uns arbeitet beruflich zum Beispiel in der Gastro-Branche“, betonen sie aber. Es folgten weitere Erfolge bei der Deutschen Grillmeisterschaft, bei der es nicht nur um die Krone des Deutschen Grillkönigs geht, sondern bei der auch die einzelnen Gänge bewertet werden.
So holten sie 2019 den ersten Platz beim Gang „Fisch“ in der Profiwertung, 2018 den dritten Platz in der Kategorie Chef’s Choice, 2017 den ersten Platz in der Improvisationskategorie. Im Jahr 2019 wurde das Team Gesamt-Sechster. 2020, als die Grillmeisterschaft wegen Corona nur virtuell stattfand, holten sie den zweiten Platz.
„Jeder Erfolg ist ein Schub für die Motivation“, betonen Alexander Wuttke und Torsten Gröger. Wuttke ist Teamchef und von Anfang an dabei. Torsten Gröger stieß ein Jahr später hinzu. Doch eines ist beiden wichtig: „Alle unsere Erfolge haben wir als Team geholt. Wir sind kein zusammengewürfelter Haufen, die als gemeinsamen Nenner das Grillen haben.“
Jetzt steht für die Rhöner Heimat Griller ein Höhepunkt an: die Weltmeisterschaft in Belgien, die World BBQ Championships in Torhout. 80 Teams aus etwa 30 Ländern grillen dort um die WM-Titel. Ähnlich wie bei der Deutschen Grillmeisterschaft müssen die Teams sechs Gänge zubereiten: ein ganzes Hähnchen, Fisch (Scholle), Schweineschulter, Entrecôte, Spareribs und einen Nachtisch (Schokolade und Käse).

Auch einen Publikumswettbewerb gibt es: „Cooking from the Homelands“. Als deutsche landestypische Speise wollen die Rhöner Heimat Griller eine Rinderroulade vom Wagyu-Rind zubereiten – aus Vogelsberger Zucht (lesen Sie auch hier: Dessert für den Grillabend: Kokosmuffins sind das ideale Sommergebäck).
„Für jeden Gang gibt es einen Verantwortlichen im Team. Die Gerichte werden zu zweit entwickelt“, berichtet Teamchef Wuttke. „Eine Herausforderung bei der WM ist, dass die Teams nur mit festen Brennstoffen grillen dürfen – zum Beispiel Holz, Holzkohle und Briketts.“ Ein Teilnehmer, der bislang seinem Gasgrill die Treue hielt, muss sich nun also umgewöhnen – und das erfordert Training.
Und so trafen sich die Rhöner Heimat Griller fast jedes Wochenende – in wechselnder Besetzung – um sich auf die WM vorzubereiten. „Zunächst schauen wir uns das Urprodukt an – zum Beispiel eine Scholle – und grillen es, um zu schauen, wie sich der Fisch auf dem Grill verhält. Dann beginnen wir mit der Entwicklung eines Rezepts“, erläutert Torsten Gröger.
Was genau sie aus den vorgegebenen Gängen bei der Grill-WM machen werden, verraten sie aber natürlich nicht. Die WM findet von Freitag bis Sonntag, 2. bis 4. September, statt. „Wir werden am Donnerstag nach Belgien fahren und dort aufbauen, damit wir Freitagvormittag eine Generalprobe machen können.“
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Mit einem großen Bus mit Anhänger bricht das Team auf, mit fünf großen und vier kleinen Grills, „und mit vierseitiger Packliste, um nichts zu vergessen“, betont Teamchef Wuttke. Um 15 Uhr geht’s dann los. Dann heißt es: Daumen drücken. „Unser wichtigstes Ziel ist es, Spaß zu haben“, betont der 44-Jährige,
Wegen des Urlaubs mit der Familie wird Wuttke aber nicht bei der Grill-WM dabei sein. „Das wird der erste Wettkampf sein, bei dem ich nicht dabei bin.“ Doch sein Team wird die Veranstaltung genießen – aber ohne Ambitionen auf eine Platzierung – mit der richtigen Mischung aus Ehrgeiz und Spaß – und vor allem Freude am Grillen.