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Wetter-Experten warnen heute vor Gewitter mit Starkregen und Hagel in Hessen

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Von: Sebastian Reichert

In Hessen - auch in der Region Fulda - muss heute am Donnerstag (19. Mai 2022) mit kräftigen Gewittern gerechnet werden. Für den Kreis Fulda gibt es eine Unwetter-Warnung.

Update vom 19. Mai, 18.52 Uhr: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine amtliche Unwetter-Warnung für den Kreis Fulda ausgegeben. Sie gilt für den Zeitraum von Donnerstag, 18.39 Uhr bis Donnerstag, 19.30 Uhr. „Es besteht die Gefahr des Auftretens von schweren Gewittern der Stufe 3 von 4“, heißt es in einer Mitteilung. Bei Blitzschlag besteht Lebensgefahr. Zudem sind verbreitet schwere Schäden an Gebäuden möglich.

Bäume können entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen sind ebenfalls möglich. „Schließen Sie alle Fenster und Türen. Sichern Sie Gegenstände im Freien“, rät der DWD. Der Aufenthalt im Freien sollte möglichst vermieden werden.

Lesen Sie hier die Erstmeldung vom 19. Mai, 14.12 Uhr:

Fulda - Das teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. Es stellt „sich eine Gewitterlage samt Unwetterpotential ein, die am Freitag mit Durchzug eines Gewittertiefs ihren Höhepunkt findet“, formulieren die Wetter-Experten, die bei dem Unwetter mit Gewitter, Starkregen, Hagel und Sturm rechnen - auch in Hessen, auch in Fulda.

Im Verlauf des heutigen Donnerstag soll die Gewitterwahrscheinlichkeit zunehmen. Ab dem Nachmittag könne örtlich mit „unwetterartigen Entwicklungen“ gerechnet werden. Die Begleiterscheinungen laut DWD: Starkregen mit 15 bis 25 Litern/Quadratmeter, stellenweise heftiger Starkregen mit 25 bis 40 Litern/Quadratmeter innerhalb von einer Stunde.

Fulda: Wetter-Experten warnen heute vor Gewitter mit Starkregen und Hagel

Punktuell könne auch noch etwas mehr Regen fallen, so der DWD. Außerdem könne es bei kräftigen und linienartigen Entwicklungen schwere Sturmböen um 100 Stundenkilometer (Bft 10) sowie größeren Hagel mit Korngröße um drei Zentimeter geben. Punktuell seien orkanartige Böen bis 110 Stundenkilometer (Bft 11) nicht ausgeschlossen.

„In den feuchtwarmen bis heißen Luftmassen steigt das Gewitterpotenzial deutlich an“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung. Besonders betroffen ist laut dem Experten von wetter.net. besonders der Westen und die Mitte des Landes. „Dabei soll das ganze morgen Nachmittag heftiger ausfallen als heute.“

Jung spricht außerdem von der Gefahr einer sogenannten Superzellen-Bildung - vor allem über Nordrhein-Westfalen. „Kurz gesagt, ist das ein Zusammenschluss von mehreren Gewitterzellen zu einer großen. Dabei kann es dann zu Orkanböen kommen, heftigen Sturzfluten und großem Hagel.“

Auch der Norden von Rheinland-Pfalz weise ein erhöhtes Potenzial für Superzellen auf - auch wieder rund um das Ahrtal. Sturzregen könne zu neuen Überschwemmungen führen (lesen Sie hier: „Der ganze Ort ist abgesoffen“ - Gebürtiger Fuldaer von Flutkatastrophe betroffen).

Die Feuerwehr pumpt Wasser aus einem Keller: Wetter-Experten warnen vor Unwettern am Donnerstag und Freitag (Archivfoto).
Die Feuerwehr pumpt Wasser aus einem Keller: Wetter-Experten warnen vor Unwettern am Donnerstag und Freitag (Archivfoto). © David Young/dpa

Dominik Jung fügt erklärend hinzu: „Die Wetterlage ist aber nicht vergleichbar mit der aus Juli 2021, die zur Flutkatastrophe führte. Damals handelte es sich um ein riesiges Starkregenband.“ Bei der aktuelle Lage handele es sich um eine klassische Gewitterlage, die lokale Unwetter bringen kann - „kein flächiges Ereignis, wie die Flutkatastrophe im Juni 2021“.

Trotzdem würden hier und da durch Sturzregen die Keller volllaufen. Die Unwetter können sich laut dem Wetter-Experten heute von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg bis nach Berlin und Brandenburg erstrecken.

Wetter-Experte Dominik Jung spricht von Superzellen-Gefahr

„Überall muss man vorsichtig sein und die Wetterwarnungen und Unwetterwarnungen gut im Blick behalten. Fahren Sie bitte nicht durch überschwemmte Straßen. Bei Sturzfluten bitte nicht den Keller betreten. Sollte dieser volllaufen, wird er zur tödlichen Falle“ warnt Diplom-Meteorologe Dominik Jung.

In der Nacht zum Freitag werden die Gewitter der Vorhersage der Meteorologen zufolge vorübergehend nachlassen. In den frühen Morgenstunden können dann aber erneut einzelne Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel Hessen erreichen. Teils werde es auch orkanartigen Böen. In der Nacht zum Freitag schließen die Wetter-Experten einzelne Nebelfelder mit Sichtweiten unter 150 Meter nicht aus.

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