Hans-Jürgen Schäfer (CDU), ehemaliger Schlitzer Bürgermeister und heute Kreisbeigeordneter im Vogelsbergkreis, beschrieb das Dorfleben so: „Die Menschen kennen sich, man achtet aufeinander und ist füreinander da.“
37. Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ in der Region Vogelsberg/Fulda.
Die Siegerdörfer:
1. Platz: Weyhers
2. Platz: Pfordt
3. Platz: Üllershausen
4. Platz: Rasdorf
5. Platz: Malkes
Sonderpreise gingen an: Niederbieber, Löschenrod, Blankenau, Schletzenhausen, Hauswurz, Nieder-Ofleiden (Homberg), Sichenhausen (Schotten), Eifa (Alsfeld).
Jeder der insgesamt 13 Teilnehmerorte aus den Kreisen Fulda und Vogelsberg hatte im Mai zwei Stunden Zeit, um der fünfköpfigen Jury sein Dorf zu präsentieren und Ideen für die zukünftige Entwicklung vorzustellen.
Bewertet wurden Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, bürgerschaftliches Engagement, kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung, Siedlungsstruktur, Grüngestaltung im Dorf und der Bezug zur Landschaft.
Fuldas Landrat Bernd Woide (CDU) sagte, der ländliche Raum spiele in überregionalen Medien eine Rolle, wenn es um Defizite gehe: „Unzureichender öffentlicher Nahverkehr, Probleme bei der ärztlichen Versorgung, weite Wege zu Schule und Arbeit, schlechter Internetanschluss – klar, es gibt mancherorts Probleme. Aber es gibt auch Chancen“, sagte der Landrat.
Er und die Hausherrin, Ebersburgs Bürgermeisterin Brigitte Kram (CDU), waren sich darin einig, dass Corona den Blick auf das Landleben verändert hat. Menschen in Städten, die bei hohen Mieten auf engem Raum wohnen, lernten das Ländliche zu schätzen, wo es Platz gibt, Natur und einen besonderen Gemeinschaftssinn. Der Ukraine-Krieg wiederum hat laut Woide den Begriff Heimat noch mehr geschärft. Bürgermeisterin Kram sagte: „Alle, die in einem Dorf leben, wissen, dass hier viel bewegt und vorangebracht wird. Und das stellt dieser Wettbewerb in den Fokus“, lobte sie.
Vertreter aus den fünf Sieger-Dörfern – Malkes, Rasdorf, Üllershausen, Pfordt und Weyhers – bedankten sich in kurzen Grußworten. In diesem Rahmen gab der Pfordter Reinhold Horn ein launiges Gedicht auf Schlitzer Platt zum Besten, das er auswendig vortrug. Alle betonten, dass der Wettbewerb die Orte zusammengeschweißt und die Menschen zu mehr Engagement bewegt habe.
Eberhard Paul aus Weyhers, der Ortsvorsteher Thorsten Link und Stellvertreterin Stephanie Fladung vertrat, die beide in Urlauben weilten, nahm die Urkunde und das Preisgeld von 5000 Euro entgegen. Ideen, was damit passiert, gibt es bereits. Der Betrag soll in die Jugendarbeit fließen. Dabei will man sich mit den insgesamt acht Vereinen im Ort besprechen. Für Weyhers und Pfordt geht es bald weiter: Sie dürfen sich im September im Landesentscheid beweisen.