Danach war für ihn aber nicht Schluss: Die kurzzeitige Hilfe ist zur dauerhaften Unterstützung geworden. „Es gab anfangs Schwierigkeiten, weil der Katastrophenfall zu früh aufgehoben wurde. Dadurch durfte die Bundeswehr nicht mehr offiziell helfen. Dennoch entstand eine tolle Zusammenarbeit mit freiwilligen Helfern, sodass wir vieles gemeinsam erreichen konnten“, blickt Hartmann zurück. (Lesen Sie auch: Hilfe für das Ahrtal: Zwei Frauen aus Fulda verkaufen Wein von Flutopfern)
Zum Erreichten zählt unter anderem der Bau des Containerdorfs, in dem es neben Schlafmöglichkeiten auch warme Duschen gibt. Vor allem letztere hebt er hervor, denn noch immer gibt es in den meisten Haushalten kein warmes Wasser. „Die Menschen wohnen in kalten Rohbauten, in denen es keine Heizung gibt. Auch der Strom fällt häufig aus“, erklärt er.
Es habe sich in den sechs Monaten zwar einiges getan, Hartmann unterstützt auch jetzt noch die Flutopfer im Ahrtal und weiteres wird sich tun: Im Februar kommenden Jahres ist geplant, eine Möbelhalle in Betrieb zu nehmen, um den Menschen neue Möbel zu geben. „Ich bekomme jedes Mal Gänsehaut, wenn ich an die letzten Monate zurückdenke. Es sind inzwischen Freundschaften fürs Leben entstanden“, erklärt der 48-Jährige, der vor der Katastrophe noch nie im Ahrtal gewesen ist.
In Zukunft werde er weiter im Ahrtal helfen. „Man kann nicht von Normalität sprechen. Die Situation hat sich zwar ein bisschen verbessert, aber die Menschen benötigen weiterhin Hilfe, weil viele Wohnungen verwüstet sind“, führt er aus. Vor allem die Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität habe ihn bewegt. „Alle sind sehr dankbar. Daher fühle ich mich in dem bestätigt, was ich mache.“