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53 neue Wohnungen in der Fuldaer Innenstadt - Mehr Stellplätze für Fahrräder statt für Autos?

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Auf dem ehemaligen Gärtnereigelände sollen Wohnungen entstehen.
Auf dem ehemaligen Gärtnereigelände sollen Wohnungen entstehen. © Sanja Winhold

53 neue Wohnungen sollen nahe der Leipziger Straße entstehen. Das Bauvorhaben „In den Zeppelingärten“ wurde am Dienstagabend im Bauausschuss vorgestellt. Intensiv diskutiert haben die Mitglieder aber vor allem über Stellplätze für Fahrräder.

Fulda - „In den Zeppelingärten“ ist ein Areal zwischen Leipziger Straße, Wörth-, Sebastian- und Zeppelinstraße, also fast unmittelbar in der Innenstadt von Fulda. Dort entstehen auf einem ehemaligen Gärtnereigelände, dessen Besitzer der Fuldaer Spar- und Bauverein ist, insgesamt 53 Wohnungen. Damit wird laut Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) eine Nachverdichtung in der Innenstadt angestrebt. Das heißt, dass Freiflächen innerhalb bereits bestehender Bebauung für weitere Bauten genutzt werden.

Schreiner zeigte sich erfreut über diese Nachverdichtung, die mit dem Bau der Wohnanlage einhergeht. Dafür gab es auch lobende Worte von der SPD, die auch den Einwurf der Grünen verstehen konnte, die sagten, dass es vor allem in der Stadt genügend Stellplätze für Fahrräder geben solle.

Fulda: 53 neue Wohnungen entstehen - Mehr Platz für Fahrräder statt für Autos?

Die Stellplatzsatzung besagt, dass pro Wohneinheit lediglich ein Fahrradstellplatz zur Verfügung stehen muss. „Ist das ausreichend?“, fragte Lukas Voigt von den Grünen. Immerhin entstehe die neue Wohnanlage fast in der Innenstadt, wo doch eigentlich das Fahrrad das angesehenere Verkehrsmittel sein solle und pro Wohnung sicherlich mehr als eines davon vorhanden sei, so Voigt. „Eine Entwicklung, die das nicht zulässt, ist irgendwie traurig.“

Für Autos ist in der geplanten Wohnanlage unter anderem eine Tiefgarage geplant, in der jede Wohneinheit einen Auto-Stellplatz zur Verfügung hat. „Dann könnte man doch theoretisch einige der Stellplätze für Fahrräder ablösen“, war Ute Riebolds (Die Linke.Die Partei) Idee. Und diese seien immerhin kleiner als Autos. Also zwei Fahrradstellplätze für einen Autostellplatz? (Lesen Sie hier: „Parking Day“ in Fulda: Mehr Platz für Menschen statt für parkende Autos)

Stadtbaurat Schreiner machte hier noch mal auf die Stellplatzsatzung aufmerksam, in der es heißt: ein Autostellplatz pro Wohneinheit. Ob man diese so einfach durch Fahrradstellplätze ablösen kann, bleibe unklar. Denn eigentlich müsse sich die Stadt an diese Satzung halten. Aber: „Pro Wohnung wird zudem ein Abstellraum geplant. In diesen könnten die Bewohner doch zur Not ihr Fahrrad unterbringen“, schlug Schreiner vor. Auch die SPD war sich sicher: „Uns fällt bestimmt etwas Kreatives wegen der Fahrräder ein.“

Video: Fahrrad-Demo in Fulda

Weitere Fragen zu dem geplanten Bauvorhaben „In den Zeppelingärten“ gab es wegen der Energieversorgung und sozialen Wohnraums. „Wie die Energieversorgung letztendlich aussehen wird, ist noch nicht final geklärt“, antwortete Stadtbaurat Schreiner, der zugleich anmerkte, dass zum Beispiel Fotovoltaikanlagen vom Magistrat begrüßt werden würden. Auch Sozialwohnungen seien im Sinne der Stadt. Hier müsse man aber noch klären, inwieweit sie schlussendlich gefördert werden können. Darüber nachgedacht werde aber in jedem Falle.

Im Anschluss an die Beantwortung der Fragen wurde der Aufstellungsbeschluss des Bauvorhabens einstimmig beschlossen. (von Suria Reiche)

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