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Keine Corona-Entwarnung im Kreis Fulda: Klinikum rechnet mit steigender Patientenzahl

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Von: Volker Nies

Corona-Test
Eine medizinische Mitarbeiterin hält in einem Corona-Testzentrum ein Abstrichstäbchen in der Hand. © Matthias Balk/dpa/Symbolbild

Anders als in den Sommern 2020 und 2021 steigen die Corona-Zahlen in Deutschland jetzt wieder – auch in Osthessen. Die vorherrschende Variante BA.5 verbreitet sich zwar schneller, ist aber weniger gefährlich. Die Lage in den Krankenhäusern ist derzeit nicht besorgniserregend.

Fulda - „Die täglichen Zahlen positiver Fälle – rund 1800 in der vergangenen Woche – und somit auch die tagesaktuellen Inzidenzen steigen derzeit kontinuierlich“, berichtet Leoni Rehnert, Sprecherin des Landkreises Fulda. Zum Vergleich: In der ersten Omikron-Welle waren es Anfang April mehr als 5000 Fälle pro Woche.

Corona in Fulda: Fälle nehmen zu - Klinikum rechnet mit mehr Patienten

Die hohen Inzidenzen wirkten sich bisher nicht entscheidend auf die Belegung der Krankenhäuser aus: Derzeit gebe es weder in der normal- noch in der intensivstationären Versorgung der Krankenhäuser im Versorgungsgebiet 2 – das sind die Landkreise Fulda, Vogelsberg und Hersfeld-Rotenburg – Kapazitätsengpässe, sagt Rehnert. (Lesen Sie hier: Zu viel bestellt? Vier Millionen Corona-Impfdosen sind bald nicht mehr haltbar)

Das Klinikum Fulda warnt aber: Die Zahl der Corona-Patienten auf den Stationen wird wieder steigen. Zuletzt befanden sich 27 Patienten mit einer Covid-19-Infektion in stationärer Behandlung im Klinikum Fulda, davon werden zehn Patienten wegen der Hauptdiagnose der Covid-Erkrankung auf der Normalstation, vier in der Kinderklinik und ein Patient auf der Intensivstation behandelt, berichtet Sprecherin Barbara Froese.

Entwarnung gibt Froese nicht: „Mit der Zunahme der Inzidenz sehen wir sowohl im Klinikum als auch in ganz Hessen eine Zunahme der stationären Behandlungen. Dabei handelt es sich derzeit noch weit überwiegend um Patientinnen und Patienten, die auf der Normalstation behandelt werden können.“ Im weiteren Verlauf rechne man aber auch mit einem Anstieg der Zahlen in den Intensivstationen. Das Herz-Jesu-Krankenhaus behandelt derzeit drei Corona-Patienten auf der Normalstation. Zudem wächst die allgemeine Belastung der Notaufnahme, berichtet Sprecherin Viktoria Schmitt.

Video: So sieht das Corona-Impfzentrum in Fulda aus

Ganz schwere Fälle muss das Herz-Jesu-Krankenhaus nicht behandeln, berichtet Schmitt. „Seitdem viele Menschen geimpft sind und sich die Omikron-Varianten durchgesetzt haben, erleben wir Covid-19 im Krankenhaus nicht mehr als medizinisch bedrohlich. Lebensbedrohliche Verläufe sind selten und in der Regel auf Menschen mit Immunschwäche und Begleiterkrankungen begrenzt.“ Die Intensivstationen seien daher jetzt nicht mehr stark durch Covid-19 belastet, sondern nun – wie vor Corona – durch chirurgische oder internistische Notfällen ohne Covid-19. „Die Situation kann sich jedoch auch wieder ändern, und wir gehen davon aus, dass dies spätestens im Herbst der Fall sein wird“, erklärt das HJK.

Aus hygienischer Sicht nimmt das Herz-Jesu-Krankenhaus Covid-19 jedoch weiter sehr ernst, da Covid-19 im Krankenhaus bei Patienten als auch bei Mitarbeitern auftreten kann und dadurch Versorgungsengpässe entstehen können. „Daher müssen Angehörige, Patienten und Mitarbeiter Verständnis haben, dass Masken, Tests, Hygienemaßnahmen und Besuchseinschränkungen bestehen bleiben, die bereits nachhaltig in unseren Alltag integriert sind. Sie müssen weiterhin diszipliniert sein“, erklärt Schmitt. Insgesamt steigerten die Corona-Schutzmaßnahmen den Arbeitsaufwand, gerade in kritischen Bereichen wie der Notaufnahme.

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