Es handelte sich um eine 71-Jährige. Ihr Betreuer erzählte am Freitag (17. Februar) vor Gericht, dass die Seniorin eine Freundin am Gallasiniring hatte, die sie gern besuchte. Seit ihr Mann verstorben war, unternahm die Frau aus Rothemann viele Besuche bei Freunden.
Sie befand sich mit ihrem Rollator auf Höhe der Familienschule, als der 21-Jährige mit seinem BMW angerast kam. Er sei so schnell und so unkontrolliert gefahren, dass er auf den Bürgersteig geraten war – sagte ein Anwohner, der die Verfolgungsjagd beobachtet hatte. „Ich hatte Angst, es war wie in einem Actionfilm“, beschreibt der Zeuge. Er sei erschrocken gewesen und habe seine Kinder ins Haus gebracht, die draußen spielten.
Weil die Straße, wo die Verfolgungsjagd und schließlich der Unfall passierten, U-förmig ist, hatten die meisten Zeugen zwar das Auto gesehen, den Zusammenstoß mit der Seniorin jedoch hatten sie nicht beobachten können.
Einzig die Mutter mit ihrer einjährigen Tochter, die erste Hilfe geleistet hatte und kürzlich an einem früheren Prozesstag vor Gericht ausgesagt hatte, hatte von dem Zusammenstoß berichtet. Sie behauptete, der 21-Jährige sei der Seniorin von hinten in die Beine gefahren und habe danach immer weiter Gas gegeben und sie an die Mauer gedrückt. Dass er weiter Gas gegeben habe, bestreitet der Beschuldigte. Die Zeugen, die am Freitag (17. Februar) aussagten, konnten zu dieser Anschuldigung keine Angaben machen.
Beim vorausgegangenen Gerichtstag am Mittwoch (15. Februar) wurden Chatprotokolle verlesen. Darin zu lesen: Der Angeklagte bangte um das Leben seines Opfers.
Im weiteren Prozessverlauf werden unter anderem die Aussagen des toxikologischen Gutachters erwartet. Dann wird es darum gehen, dass der 21-Jährige nicht nur ohne Führerschein, sondern auch unter Drogen unterwegs gewesen sein soll.