Fritzsch lobt, dass die ZKW in die Abgasreinigung und Entstaubung investiere, was zu einer Reduzierung von Stickstoffemissionen und Schadstoffen führen werde. Er begrüße auch die Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen. Die Mitverbrennung von Abfällen („Fluff“) bei der Klinker-Erzeugung werde in Großenlüder kritisch gesehen. „Hier sind die Aufsichtsbehörden in der Pflicht, dass unerwünschte Effekte für Mensch und Umwelt vermieden werden“, sagt Fritzsch.
Chris Lohfink, Vorsitzender der Bürgerinitiative „Pro Lebensraum“ sagt, die BI begrüße eine verbesserte Filtertechnologie und die Reduzierung der Luftschadstoffe, nicht aber die Erhöhung der Mengen an Ersatzbrennstoffen von 60 auf 100 Prozent. „Die vielfältigen Schadstoffe bleiben uns neben dem Raubbau an unserer Natur weiterhin erhalten“, sagt Lohfink.
Das Unternehmen wolle mit dem neuen Antrag sogar die erlaubten Maximalwerte für Nickel und Blei bei Tiermehl erhöhen. Die bislang verwandte Umweltverträglichkeitsprüfung stamme aus dem Jahr 2008. Eine Lärmmessung müsse durchgeführt werden und über mehrere Wochen gehen. (Lesen Sie auch: Massiver Widerstand gegen Steinbruch-Erweiterung der ZKW Otterbein - Anwohner fürchten die Folgen)
In jedem Fall müssten die jetzt geplanten Investitionen einerseits und die Pläne zur Erweiterung und Tieferlegung des Steinbruchs andererseits von den Behörden gemeinsam betrachtet werden. „Mit der Salamitaktik muss Schluss sein“, sagt Lohfink. „Nur eine gesamtheitliche Betrachtung aller drei Betriebsbereiche – Zementwerk, Kalkwerk und Steinbruch – kann die Umweltauswirkungen für Klima, Natur und Menschen aufzeigen“, sagt der BI-Vorsitzende.