Zukunft des Galeria-Kaufhauses in Fulda: Guter Standort macht Hoffnung

Gehört Fulda zu den Städten, die nach der zweiten Insolvenz des Konzerns Galeria-Standort bleiben? Die Zuversicht bei Politik und Wirtschaft in Osthessen ist groß.
Fulda - Die Situation in Fulda ist eine besondere – nicht deshalb, weil hier im Oktober 2020 mit dem ehemaligen Kerber schon eines von zwei Kaufhäusern am Uniplatz schloss, sondern weil Fulda zu den Handvoll Standorten gehört, in denen der Konzern nach seiner Neuaufstellung sein Kaufhaus mit Millionenaufwand sanierte. Konzernchef Miguel Müllenbach kam Mitte September persönlich zur Neueröffnung nach Fulda.
Fulda: Zukunft des Galeria-Kaufhauses - Guter Standort macht Hoffnung
„Angesichts der Tatsache, dass der Galeria-Konzern massiv in die Fuldaer Filiale investiert und bei der Wiedereröffnung der Filiale sein Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit des Standorts betont hat, sind wir zuversichtlich, dass Fulda nicht zu den Standorten gehört, die von der Schließung bedroht sind“, sagt Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU).
Bei der Wiedereröffnung habe es auch geheißen, dass Fulda zu den Top 5 der runderneuerten Filialen in Deutschland gehöre. Der Einkaufsstandort Fulda habe sich in den vergangenen Jahren trotz aller Herausforderungen als stark erwiesen, sagt Wingenfeld. Die zuletzt erneut gestiegene Frequenz in der Innenstadt sei Anlass zur Zuversicht.
Für den gesamten Innenstadt-Handel ist das Kaufhaus am Uniplatz wichtig, äußert IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Konow: „Galeria ist kurz- und mittelfristig für die Fuldaer Innenstadt als Magnet unverzichtbar. Wenn es schlösse, wäre das ein Schlag für den Handel.“ Er habe die große Hoffnung, sagt Konow, dass die jüngste Investition in das Haus den Standort nachhaltig sichere. Der Galeria-Konzern habe in Fulda gezeigt, dass er dabei sei, sein Kaufhaus-Modell kräftig zu modernisieren. „Ob das reicht, wird man sehen.“
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Optimismus verbreitet auch Wirtschaftsprüfer Hans-Dieter Alt, Vorstandsmitglied der CDU-Mittelstandsvereinigung: „Fulda ist ein wichtiger und ertragreicher Standort. In einem Umkreis von 100 Kilometern gibt es keinen Wettbewerber“, sagt Alt.
Er könne sich nicht vorstellen, dass sich der Galeria-Konzern für eine Investition in Fulda entschieden hätte, wenn er nicht davon überzeugt gewesen wäre, dass das osthessische Oberzentrum langfristig ein guter Standort ist. „Geht es nach den wirtschaftlichen Kennzahlen, dürfte Fulda kaum auf der Liste der zu schließenden Standorte stehen.“