Kunden, die ihre Gasrechnung per Dauerauftrag bezahlen oder den Dezember-Abschlag vielleicht schon bezahlt haben oder die im Dezember keinen Abschlag zahlen, gehen bei der Erdgas-Soforthilfe nicht leer aus. „Dem Kunden geht ganz sicher kein Geld verloren. Die staatliche Zahlung in Höhe einer Monatszahlung wird dann bei der Jahresabrechnung verrechnet“, erklärt Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer.
Auch Mieter müssen nichts unternehmen. Der Vermieter erhält die Dezemberhilfe für sie automatisch. Die meisten Vermieter werden die staatliche Hilfszahlung bei der Jahresabrechnung verrechnen, die im nächsten Sommer kommen dürfte.
Bei dem Grundsatz, dass die Soforthilfe für Erdgaskunden automatisch fließt, gibt es zwei Ausnahmen. „Die 200 Firmenkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr 1,5 Millionen Kilowattstunden müssen der RhönEnergie bis Jahresende melden, dass sie zur anspruchsberechtigten Gruppe gehören“, erläutert Klaus Moll, Bereichsleiter Energiewirtschaft. Die zweite Ausnahme sind Krankenhäuser. „Sie werden aus einem eigenen Topf entlastet werden“, sagt Moll.
Die Dezemberhilfe betrifft das Erdgas, nicht den Strom. Für eine Durchschnittsfamilie mit einem Jahresverbrauch von 16.000 Kilowattstunden bei der RhönEnergie bedeutet sie eine Entlastung von 150 Euro.
Die Soforthilfe ist für die meisten Verbraucher steuerfrei. Nur wer mehr als 75.000 Euro pro Jahr zu versteuerndes Einkommen (also Jahresbrutto minus Werbungskosten, Aufwendungen und Freibeträge) aufweist, muss die Hilfe versteuern.
Im nächsten Jahr – vielleicht ab Februar, vielleicht ab März – soll es eine Preisbremse für Strom- und für Gaskunden geben. „Wie sie genau ausgestaltet sein wird, ist noch offen“, berichtet RhönEnergie-Chef Heun. (Lesen Sie auch: Strom 16 Prozent, Gas 32 Prozent teurer: RhönEnergie hebt die Preise an)
Seit Freitag (18. November) konnte die RhönEnergie die Zahlung der Dezemberhilfe an ihre Kunden beim Staat anfordern. „20 Millionen Euro haben wir beantragt“, berichtet Heun. Der Antrag musste bei den Wirtschaftsprüfern von PWC gestellt werden. Die Zahlung soll dann über die KfW, die Helaba und die Sparkasse dann an die RhönEnergie erfolgen. „Bis spätestens Mitte Dezember brauchen wir das Geld“, erklärt Heun.
„Die Versorgungssituation mit Erdgas ist derzeit angespannt, aber stabil“, sagt Meyer. „Das milde Wetter der vergangenen Wochen lässt uns etwas entspannter in den Winter blicken“, erklärt Meyer. „Das bedeutet aber keine Entwarnung. Es kann noch sehr kalt werden.“ Verbraucher und Unternehmen müssten weiter Gas sparen.
Die Bundespolitik hatte die Verbraucher im Sommer aufgefordert, ihren Gasverbrauch um 20 Prozent zu reduzieren, um so eine Gasmangellage zu verhindern. „Auf dieses Einsparvolumen kommen wir derzeit nur, wenn wir die Einsparungen durch das milde Wetter einrechnen“, mahnt Meyer. „Wir alle müssen weiter sehr sparsam mit Erdgas umgehen.“