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RhönEnergie: Dezemberhilfe für Erdgaskunden kommt automatisch

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Von: Volker Nies

Fulda: RhönEnergie - Dezemberhilfe für Erdgaskunden kommt automatisch
Auch in der Immobilie der RhönEnergie am Löhertor – hier ein Blick in den Innenhof –ist für Licht und Wärme gesorgt, sagen (von links) die RhönEnergie-Geschäftsführer Arnt Meyer und Martin Heun sowie Bereichsleiter Klaus Moll. © Volker Nies

Die Dezemberhilfe für Gaskunden kommt automatisch, ohne dass Privathaushalte und Unternehmer etwas veranlassen müssen. Das erklärt die Geschäftsführung der RhönEnergie. Bei der Dezemberhilfe übernimmt der Staat die Abschlagszahlung im Dezember.

Fulda - Viele Verbraucher sind verunsichert. Ein sicheres Zeichen dafür ist: Das Callcenter des Versorgers ist überlastet. „Für Verunsicherung gibt es aber keinen Anlass“, beruhigt Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda. Für die 31.500 privaten Gaskunden und 500 Firmen-Gaskunden läuft die Befreiung vom Dezemberabschlag automatisch. Vereinfacht gesagt übernimmt der Staat die Dezemberrechnung. Das gilt auch für die Kunden, die Fernwärme erhalten.

Fulda: Dezemberhilfe für Erdgaskunden der RhönEnergie kommt automatisch

Die Entlastung erfolgt auf Grundlage von einem Zwölftel des Jahresverbrauchs und auf Basis des aktuellen Gaspreises. Die genaue Abrechnung der Hilfszahlung nimmt die RhönEnergie mit der Jahresabrechnung vor. Die Abbuchung für Strom läuft aber ganz normal weiter. Bei Strom gibt es im Dezember keine Entlastung (vermutlich aber im nächsten Frühjahr).

Kunden, die ihre Gasrechnung per Dauerauftrag bezahlen oder den Dezember-Abschlag vielleicht schon bezahlt haben oder die im Dezember keinen Abschlag zahlen, gehen bei der Erdgas-Soforthilfe nicht leer aus. „Dem Kunden geht ganz sicher kein Geld verloren. Die staatliche Zahlung in Höhe einer Monatszahlung wird dann bei der Jahresabrechnung verrechnet“, erklärt Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer.

Auch Mieter müssen nichts unternehmen. Der Vermieter erhält die Dezemberhilfe für sie automatisch. Die meisten Vermieter werden die staatliche Hilfszahlung bei der Jahresabrechnung verrechnen, die im nächsten Sommer kommen dürfte.

Gaspreisbremse: RhönEnergie verrechnet Abschlag mit Jahresabrechnung

Bei dem Grundsatz, dass die Soforthilfe für Erdgaskunden automatisch fließt, gibt es zwei Ausnahmen. „Die 200 Firmenkunden mit einem Jahresverbrauch von mehr 1,5 Millionen Kilowattstunden müssen der RhönEnergie bis Jahresende melden, dass sie zur anspruchsberechtigten Gruppe gehören“, erläutert Klaus Moll, Bereichsleiter Energiewirtschaft. Die zweite Ausnahme sind Krankenhäuser. „Sie werden aus einem eigenen Topf entlastet werden“, sagt Moll.

Steuer

Die Dezemberhilfe betrifft das Erdgas, nicht den Strom. Für eine Durchschnittsfamilie mit einem Jahresverbrauch von 16.000 Kilowattstunden bei der RhönEnergie bedeutet sie eine Entlastung von 150 Euro.

Die Soforthilfe ist für die meisten Verbraucher steuerfrei. Nur wer mehr als 75.000 Euro pro Jahr zu versteuerndes Einkommen (also Jahresbrutto minus Werbungskosten, Aufwendungen und Freibeträge) aufweist, muss die Hilfe versteuern.

Im nächsten Jahr – vielleicht ab Februar, vielleicht ab März – soll es eine Preisbremse für Strom- und für Gaskunden geben. „Wie sie genau ausgestaltet sein wird, ist noch offen“, berichtet RhönEnergie-Chef Heun. (Lesen Sie auch: Strom 16 Prozent, Gas 32 Prozent teurer: RhönEnergie hebt die Preise an)

Seit Freitag (18. November) konnte die RhönEnergie die Zahlung der Dezemberhilfe an ihre Kunden beim Staat anfordern. „20 Millionen Euro haben wir beantragt“, berichtet Heun. Der Antrag musste bei den Wirtschaftsprüfern von PWC gestellt werden. Die Zahlung soll dann über die KfW, die Helaba und die Sparkasse dann an die RhönEnergie erfolgen. „Bis spätestens Mitte Dezember brauchen wir das Geld“, erklärt Heun.

Video: Gaspreisbremse - So erreicht die Soforthilfe Gas- und Fernwärmekunden

„Die Versorgungssituation mit Erdgas ist derzeit angespannt, aber stabil“, sagt Meyer. „Das milde Wetter der vergangenen Wochen lässt uns etwas entspannter in den Winter blicken“, erklärt Meyer. „Das bedeutet aber keine Entwarnung. Es kann noch sehr kalt werden.“ Verbraucher und Unternehmen müssten weiter Gas sparen.

Die Bundespolitik hatte die Verbraucher im Sommer aufgefordert, ihren Gasverbrauch um 20 Prozent zu reduzieren, um so eine Gasmangellage zu verhindern. „Auf dieses Einsparvolumen kommen wir derzeit nur, wenn wir die Einsparungen durch das milde Wetter einrechnen“, mahnt Meyer. „Wir alle müssen weiter sehr sparsam mit Erdgas umgehen.“

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