Nach Acura-Insolvenz: Das hat der neue Eigentümer mit der Rhön-Klinik in Gersfeld vor

Die Rhön-Klinik Gersfeld im Landkreis Fulda hat einen neuen Eigentümer. Sie gehört nun zu den Reha-Kliniken Küppelsmühle, die ihren Sitz in Bad Orb im Main-Kinzig-Kreis haben.
Gersfeld/Bad Orb - Die Rhön-Klinik in Gersfeld in der Rhön (Landkreis Fulda), die von der Acura-Gruppe geführt wurde, war im Jahr 2020 zahlungsunfähig geworden. Acura hatte versucht, in Eigenverwaltung aus der Insolvenz herauszukommen - letztlich ohne Erfolg.
„Wir haben die Klinik im Zuge der Insolvenz erworben, weil sie sehr gut in unser Portfolio als Reha-Anbieter passt“, sagte Georg M. Freund auf Anfrage unserer Zeitung. Freund ist Geschäftsführender Gesellschafter der Reha-Kliniken Küppelsmühle im Main-Kinzig-Kreis in Hessen.
Fulda: Nach Acura-Insolvenz - das hat der neue Eigentümer mit Rhön-Klinik vor
„Wir sind ein nun in der vierten Generation im Gesundheitsbereich tätiges Unternehmen aus Bad Orb“, erläutert er. Neben den Kliniken in Bad Orb und einem eher auf ambulante Angebote ausgerichteten Haus in Frankfurt gehöre nun seit knapp einem Jahr die Rhön-Klinik Gersfeld dazu.
In dem Haus können rund 100 Menschen betreut werden. Insgesamt arbeiten dort 80 Personen in Voll- und Teilzeit. Der Schwerpunkt des medizinischen Angebots liegt, wie Freund erläutert, in der orthopädischen und der Orthopädische Rehabilitation und verhaltensmedizinisch orientierten Rehabilitation.

„Wir haben uns bemüht, das gesamte Mitarbeiter-Team zu übernehmen und sind froh, dass alle dabei geblieben sind“, sagt Freund. „Wenn die Mitarbeiterschaft an das Projekt glaubt, dann hat man auch als Unternehmen mehr Zutrauen. Ergänzungen habe es beim Ärzte-Team gegeben, dort sei man nun gut aufgestellt.
Jetzt gelte es für die Küppelsmühlen-Gruppe, den neuen Standort in das Unternehmen zu integrieren. „Wir sind so aufgestellt, dass Management-Aufgaben nicht an einen Standort gebunden sind, sondern dass Steuerungsimpulse für verschiedene Bereiche sowohl aus Bad Orb als auch aus Gersfeld kommen können“, erläuterte Freund.
Er sei mit Blick auf die Entwicklung des neuen Standort zuversichtlich. Denn die Acura-Insolvenz sei seinerzeit vor allem eine Folge der Corona-Pandemie geschuldet gewesen. „Das grundsätzliche Konzept von Acura war in Ordnung, daran können wir anknüpfen.“ Allerdings müsse man zur Kenntnis nehmen, dass die Corona-Krise noch nicht gänzlich überwunden sei.
Küppelsmühlen-Gruppe plant für Haus in Gersfeld keine großen Veränderungen
Das habe auch die Insolvenz der Klinik Wüsthofen in Bad Salzschlirf gezeigt. Sehr gut sei die Auslastung bei den „Anschlussheilbehandlungen“, die Menschen nach entsprechenden Operationen in Anspruch nähmen, berichtete der Geschäftsführer.
Anders stelle sich die Situation bei klassischen Reha-Maßnahmen. Hier zögen die Patientinnen und Patienten häufig teilstationäre Angebote den stationären vor. Denn als Haus mit gemeinsamen Speiseräumen für alle Klienten gebe es eben in Folge der Corona-Pandemie deutliche Einschränkungen.
Daher liege die Auslastung noch klar unter dem Vor-Corona-Niveau. Für das Haus in Gersfeld plant die Küppelsmühlen-Gruppe keine großen Veränderungen. Die Klinik sei für die Angebote bestens geeignet, sagte Freund. Nun wolle man erst einmal in einen guten Alltagsbetrieb kommen.