1. Fuldaer Zeitung
  2. Fulda

Feuerwehr-Chefs hören auf: Gersfeld sucht Nachfolger für Braun und Romeis

Erstellt:

Von: Hartmut Zimmermann

Die Feuerwehren in Gersfeld stehen vor einem Führungswechsel.
Die Feuerwehren in Gersfeld stehen vor einem Führungswechsel. © Philipp von Ditfurth/dpa

Gersfelds Feuerwehren stehen vor einem Führungswechsel: Stadtbrandinspektor Thorsten Braun (54) und sein Stellvertreter Sven Romeis (49) werden nach Ablauf ihrer Amtszeit im Sommer nicht erneut zur Verfügung stehen.

Gersfeld - „Thorsten Braun und Sven Romeis ziehen nicht aus dem Amt, sondern sie haben nach langer Amtszeit und einigen Wiederwahlen angekündigt, nach Ablauf der regulären Wahlzeit nicht mehr als Kandidaten zur Verfügung zu stehen“, betont Gersfelds Bürgermeister Dr. Steffen Korell (CDU) in einer Stellungnahme. In der jüngsten Stadtverordnetenversammlungs-Sitzung hatte CDU-Fraktionsvorsitzender Rainer Goldbach auf den anstehenden Wechsel hingewiesen.

Der Verwaltungschef lobt den Einsatz der beiden Ehrenamtlichen in höchsten Tönen: „Braun und Romeis haben die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Gersfeld über viele Jahre hinweg – Braun seit 2007, Romeis seit 2010 – souverän geführt. “ Zudem hätten sie den Magistrat und ihn als Bürgermeister in den Angelegenheiten des Brandschutzes fundiert beraten sowie mehrere Großprojekte intensiv begleitet und hervorragend mit der Verwaltung und der Politik abgewickelt. Auch dank der Stadtbrandinspektoren stehe die Feuerwehr Gersfeld gut da. (Lesen Sie auch: Rhön: Dieser Ort verliert seine Feuerwehr - Zu wenige Aktive)

Gersfeld: Feuerwehr-Chefs hören auf - Nachfolger gesucht

So sei es nur verständlich, dass beide nach einer Amtszeit von 15 (Braun) und 12 Jahren (Romeis) das Amt Nachfolgern überlassen wollten. Man führe derzeit auf der Suche nach potenziellen Kandidaten für das Amt Gespräche im Kreise der Wehrführer und der Feuerwehr.

Doch sowohl der ehrenamtliche Zeiteinsatz als auch die rechtlichen und fachlichen, durch kontinuierliche Aus- und Fortbildung zu erlangenden oder zu erhaltenden, Voraussetzungen, die das Amt des Stadtbrandinspektors verlange, seien schon jetzt sehr hoch und stiegen weiter. „Das gilt in zunehmendem Maße auch für andere Führungspositionen in der Feuerwehr, etwa Wehrführer und Gerätewarte“, führt Korell aus. Zudem koste dieses Engagement eine große Menge Freizeit. Daher müssten auch die Familien diesen Einsatz mittragen.

Um die Belastung in Grenzen zu halten, hätten die Verantwortlichen in Gersfeld bereits festgelegt, dass neben dem ersten noch ein zweiter Stellvertreter gewählt werden soll, sodass die Aufgaben der Feuerwehrführung zukünftig nicht mehr auf zwei, sondern auf drei Personen verteilt werden können.

Gersfeld: Bürgermeister Korell arbeitet an Entlastung der Feuerwehr-Chefs

Angesichts dieser Tendenz bringt Bürgermeister Korell grundsätzliche Bedenken vor: „Das Land muss sich fragen lassen, ob die Standards, die an das Freiwillige Feuerwehrwesen und insbesondere an Führungskräfte angelegt werden, noch erreicht werden können. Ich sehe hier eine immer stärkere Professionalisierung und meine, dass es darauf hinausläuft, dass solche Positionen in Zukunft wohl nur noch hauptamtlich besetzt werden können.“

Mit den gestiegenen administrativen Aufgaben und rechtlichen Voraussetzungen und der mit dem Amt verbundenen Verantwortung ist es nach Korells Auffassung angezeigt, die ehrenamtlichen Führungskräfte durch die Verwaltung, hier konkret die Feuerwehrsachbearbeitung aber auch die Bauverwaltung, das Ordnungsamt und die Finanzverwaltung, zu entlasten. „Die Leiter der Feuerwehr und ich halten dies für angezeigt. Wir prüfen und beraten derzeit, ob und wie dies gelingen kann“, formuliert er seine Vorstellungen.

Auch interessant