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Hirsch-Kampf im Rotwildgehege endet tödlich - „Aushängeschild“ verendet

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Gab mit seinem imposanten Geweih ein tolles Fotomotiv ab: Nun ist das Leittier des Hirschrudels gestorben – nach einem Kampf mit einem Junghirsch.
Gab mit seinem imposanten Geweih ein tolles Fotomotiv ab: Nun ist das Leittier des Hirschrudels gestorben – nach einem Kampf mit einem Junghirsch. © Wildpark Gersfeld

Der Hirsch im Wildpark ist tot. Er war ein Aushängeschild des Wildparks, sagt Bürgermeister Dr. Steffen Korell (CDU), der den Verlust bedauert. Das Tier ist wohl nach dem Kampf mit einem Junghirsch verendet.

Gersfeld - Eigentlich war der elf Jahre alte Leithirsch des Rotwildrudels im Wildpark Gersfeld in der Rhön schon an einen Park in Österreich verkauft worden, zur so genannten Blutauffrischung im Rudel und in diesem Alter für das Tier ein guter Preis von rund 3000 Euro erzielt werden kann. Rothirsche werden circa 18 Jahre alt. Ein Ersatz war bereits in das Gehege eingezogen: ein Junghirsch aus Thüringen.

Doch durch Corona verzögerte sich der Umzug des alten Hirschs. Zunächst gab es keine Probleme zwischen den beiden einzigen männlichen Tieren, die seit einem Jahr zusammen in dem Rudel lebten. Der alte war der stärkere – bis er sein großes Geweih im Stacheldraht verhedderte. (Lesen Sie hier: Fulda: 70 Meerschweinchen wie Müll weggeworfen - etliche Tiere sterben)

Rhön: Hirsch-Kampf im Rotwildgehege endet tödlich

Wildparkleiter Dieter Kircher musste ihn betäuben und von dem Draht befreien. Auf einem Hänger konnte das Tier aufwachen und dann wieder zum Rudel gelassen werden. „Ich weiß nicht, ob er sich auf dem Hänger verlegen hat“, erklärt Kircher. Zumindest habe das Tier sich offenbar den rechten Vorderlauf verstaucht und dadurch gehumpelt.

„So war der Junghirsch plötzlich der Stärkere und das hat er direkt ausgenutzt“, erläutert Kircher. Den Leithirsch fand er nach kurzer Zeit leblos im Gehege. Der Junghirsch habe ihn geforkelt – so nennt man es, wenn Hirsche sich mit dem Geweih angreifen. Das muss nicht, kann aber tödlich enden. „So etwas passiert leider“, erklärt der Wildparkleiter.

Und Bürgermeister Korell sagt: „Das ist Natur.“ Es sei schade, der Hirsch war ein „Aushängeschild“ für den Wildpark. Alljährlich im Herbst hat die Stadt mit ihm für die Rotwildwochen geworben, wenn in der Brunftzeit sein lautes und imposantes Röhren durch den Wald schallte. Nun wird dies künftig wohl der Junghirsch übernehmen. (jev)

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