„Die gusseisernen Ringe, mitunter auch BBQ-Disk oder Feuerplatte genannt, kommen als Aufsätze etwa auf Feuertonnen oder Kugelgrills“, erklärt Oliver Quaas. In der Mitte ist ein Loch, durch das die Grillkohle sichtbar ist und auf dem Ring landet das Grillgut. Aufgelegt unter Umständen nicht nur von einem einzelnen Grillmeister, sondern durch mehrere Griller, die sich ums Feuer herum stellen. „Da steht das gemeinschaftliche Grillen im Vordergrund. Das ist sehr gesellig und wird so zum Event.“
Auch der Drehspieß gewinnt laut Quaas an Beliebtheit. Dafür hat er ein Rezept mit Würfeln aus mariniertem Kalbsrücken, welche abwechselnd mit Paprika und mit Speck ummantelten Camembert-Ecken aufgespießt und rund 20 Minuten gegart werden – zunächst indirekt und erst am Ende direkt über der Hitze.
Um das Thema Fleisch kommt man zwar auch in dieser Saison nicht herum, ist sich Andreas Rummel sicher. Aber er ist überzeugt, dass auch auf der vegetarischen Schiene viel läuft: „Das merke ich bei meinen Grillkursen. Bei dem Thema gehen die Teilnehmer ab wie Schmitz Katze.“
Rummel vermittelt dabei nicht etwa Zubereitungswissen rund um Tofu oder Wurstersatz-Produkte, sondern Tricks und Kniffe auf Basis von Gemüse. Seine Devise: „Es gibt so tolles Gemüse. Schmeißt es nicht in heißes Wasser, sondern auf den Grill!“
In dem Zusammenhang werden auch große Grillflächen attraktiv. Dort ist neben Fleisch und Fisch Platz für Vegetarisches. Links auf dem Rost das Steak, rechts ein Räucherbrett mit Lachs, Frisches im Gemüsekorb und daneben die Gussplatte mit Pfannkuchen als Dessert. Dazu ein Salat – fertig ist ein ganzes Menü. (Lesen Sie hier: Nachtisch statt Nackensteak: So hat sich Grillen in den vergangenen Jahren verändert)
Vegetarische Grillkost mausert sich vom Geheimtipp zum Hit – zum Beispiel Porree: „Die Lauchstangen kommen ohne den oberen grünen Teil auf den Grill, bis sie schwarz sind. Das Schwarze pellt man dann ab, würzt den gegrillten Porree mit Salz und Olivenöl, und man ist der Held“, verrät Rummel. Noch ein Tipp: Die Wurzeln beim Grillen dran lassen, sie kokeln auf dem Grill und sorgen für eine schöne Rauchnote.
Ein weiterer Veggie-Renner ist der Karotten-Hotdog: Dazu am Vortag Karotten schälen, leicht salzen und in einen Gefrierbeutel füllen und tiefkühlen. Am nächsten Morgen wieder auftauen lassen. „Dann sind die Karotten weich wie Gummi, weil das Wasser aus den Zwischenräumen der Zellen rausläuft und den Möhrchen neue Struktur gibt“, erklärt Andreas Rummel. Anschließend kommen sie wie Würste auf den Grill und schließlich zusammen mit Coleslaw, Senf und Röstzwiebeln zwischen zwei leicht gegrillte Brötchenhälften.
Rummel hat noch eine Wundertüte auf Lager: Tacos. Dafür werden Steaks, Fisch, Gemüse gegrillt und klein geschnitten. Die Stückchen kommen zusammen mit Zwiebel, Koriander und Soßen in leicht angewärmte Taco Shells – fertig! „Da können alle aus der Grillrunde je nach Geschmack ihren eigenen Taco kreieren. Das ist kommunikativ und genial, um seinen Kühlschrank aufzuräumen“, so Rummel.
Auch Oliver Quaas empfiehlt ein Taco-Rezept, allerdings mit Hühnchen. Wichtig sei, die Hähnchenbrustfilets bereits vor dem Grillen in Streifen zu schneiden. Da die Form der Filets recht unregelmäßig ist, könne es sonst passieren, dass eine Seite bereits durch, die andere aber noch roh ist. (Lesen Sie hier: Rezept für Abwechslung auf dem Grill: So machen Sie leckere Marinaden ganz einfach selbst)
Bevor die Streifen auf den Grill kommen, werden sie mariniert – in Sojasoße, Weißweinessig, Olivenöl, Taco- und Burrito-Gewürz, braunem Zucker, etwas grobem Meersalz und frisch gemahlenem Pfeffer. Nach dem Grillen werden die Streifen wie bei einem Pulled Chicken mit der Gabel etwas zerrupft und kommen mit Käsesoße, mariniertem Rotkohl und gegrillter Limette in die Taco Shells.