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Weihnachtsmarkt auch am Montag geöffnet: So reagieren Stand-Betreiber und Händler

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Von: Suria Reiche, Sabrina Mehler

Fulda: Weihnachtsmarkt offiziell eröffnet
Die Freude ist bei den Händlern groß: Der Weihnachtsmarkt erhält zwei zusätzliche Öffnungstage. © Memento36

Kehrtwende in der Stadt Fulda: Eigentlich sollte wegen der Energiekrise an allen Weihnachtsmarkt-Montagen ein Ruhetag eingelegt werden. Diese Regelung ist ab sofort hinfällig. Händler reagieren erleichtert.

Fulda - Nach der Corona-Krise in den vergangenen beiden Jahren hält diesmal die Energiekrise den Weihnachtsmarkt fest in der Umklammerung. Daher hatte der Magistrat der Stadt Fulda Ende September drastische Einschnitte beschlossen, um möglichst viel Energie einzusparen. So werden nun, so weit wie möglich, energiesparende LED-Leuchtmittel eingesetzt, und auch die Standbetreiber bemühen sich um einen möglichst niedrigen Energieverbrauch. Da das größte Einsparpotenzial aber in einer Reduzierung der Öffnungszeiten besteht, war in Abstimmung mit den Marktbetreibern und dem Innenstadthandel ein Ruhetag am Montag festgelegt worden.

Fulda: Weihnachtsmarkt öffnet montags - Das sagen Stand-Betreiber und Händler

„Angesichts der sich entspannenden Lage und um den Innenstadthandel durch eine höhere Besucherfrequenz noch einmal zu unterstützen, hat der Magistrat der Stadt Fulda nun beschlossen, den Weihnachtsmarkt am 12. und 19. Dezember, den beiden letzten Montagen vor Weihnachten, von 12 bis 20 Uhr zu öffnen“, verkündete die Stadt am Montag. Auch diese Entscheidung wurde in Abstimmung mit Handel und Standbetreibern getroffen. Allerdings: Die Budenbetreiber sind nicht verpflichtet zu öffnen. Sie können dies an beiden Tagen individuell entscheiden.

Der Handel reagiert erleichtert auf den Beschluss. „Das ist absolut begrüßenswert. Denn ohne den Weihnachtsmarkt ist die Stadt tot“, sagt Stefan Wehner vom Modegeschäft Campo in der Friedrichstraße. An allen Tagen verzeichne er derzeit „sehr gute Geschäfte“, aber an den vergangenen Montagen seien die Umsatzrückgänge vergleichsweise „extrem“ gewesen. Seine Erklärung: „Der Weihnachtsmarkt ist ein Aushängeschild für Fulda. Aber wenn der nicht geöffnet ist, dann kommt keiner in die Stadt.“ Zudem berichtet Wehner von vielen Touristen, die verärgert seien, weil der Markt bisher montags einen Ruhetag eingelegt hat.

Ähnliches berichtet Thilo Schmitt vom Bekleidungsgeschäft „Rhönblut“ am Buttermarkt: „Es ist eine ganz andere Hausnummer, wenn der Markt geschlossen ist. Dann ist es hier ziemlich trostlos, da auch alle Lichter aus sind.“ Der Ruhetag sei „umsatztechnisch sehr spürbar“. Dass der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wieder stattfinden könne, sei wichtig, betont er: „Die Leute gehen wieder mit guter Laune in die Stadt, und das spiegelt sich auch beim Einkauf wider. Der Weihnachtsmarkt ist eine tolle Bereicherung für die Innenstadt.“

Die Bedeutung des Markts sei „immens“, bestätigt auch Reginald Bukel, Vorsitzender des City Marketing und Manager des Centhofs. Grundsätzlich sei der Handel in diesem Jahr froh gewesen, dass der Weihnachtsmarkt nach den Corona-Jahren wieder stattfinden kann. Die Öffnung an den nächsten zwei Montagen werde nun zusätzlich zur Belebung der Innenstadt beitragen – in einer Zeit, in der sich der Handel in einer schwierigen Lage befinde.

Für ihn sei die Rolle rückwärts der Stadt daher nachvollziehbar. Bukel erinnert: „Als im September die Entscheidung für den Ruhetag getroffen wurde, gab es Horrorszenarien, dass im Dezember aufgrund einer Gasmangellage Betriebe in der Industrie schließen müssen.“ Das habe sich bisher nicht bewahrheitet: „Daher ist es gut, diese Entscheidung zu revidieren und die Öffnungszeiten an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen.“

Video: Eröffnung Weihnachtsmarkt Fulda

Auch die Händler am weihnachtlichen regio‘markt freuen sich über die Montagsöffnung am Weihnachtsmarkt. „Die Rückmeldungen der Standbetreiber trudeln aktuell ein. Ich habe bislang nur Zusagen erhalten, und auch das Karussell wird sich drehen“, sagt Roland Frormann, Projektmanager der Region Fulda GmbH, der den weihnachtlichen regio‘markt betreut. Trotz der positiven Reaktionen auf den zusätzlichen Öffnungstag und die Freude über die damit einhergehende Besucherfrequenz, gebe es aber noch ein Problem: Es sei nicht auszuschließen, dass einzelne Standbetreiber Schwierigkeiten haben könnten, so kurzfristig zusätzliches Personal zu bekommen, erklärt Frormann.

Dass der Glühweinstand „Zum Glühwürmchen“, der von Niels Völlmecke betrieben wird, nun auch montags öffnet, steht für den Budenbetreiber außer Frage: „Wir gehen jede Entscheidung mit.“ Auch wenn der Montag umsatz- und verkaufstechnisch keinen Vergleich zu anderen Tagen darstelle. Generell hat Völlmecke den Ruhetag nicht ganz so negativ gesehen: „Die Leute, die montags Glühwein trinken wollten, sind dann eben an einem anderen Tag gekommen und haben ihn dann getrunken.“

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