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Drei Brände in der Fuldaer Innenstadt - Polizei nimmt 51-Jährige in Gersfeld fest

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Von: Ann-Katrin Hahner

In Fulda ist es am späten Mittwochabend und in der Nacht zu Donnerstag zu gleich drei Bränden gekommen. Die Polizei hat jetzt eine 51-jährige Tatverdächtige festgenommen.

Update vom 22. April, 15.29: Wie die Polizei und die Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilten, wurde im Zusammenhang mit den drei Bränden, die sich in der Nacht auf Donnerstag ereignet hatten, eine 51-jährige Tatverdächtige festgenommen. Mehrere Zeugen hatten diese im Bereich von Brandstellen in der Straße Michaelsberg und der Magdeburger Straße gesehen.

„Ermittlungen der Kriminalpolizei in Fulda führten aufgrund der Beschreibung durch die Zeugen noch am Donnerstag zur Identifizierung der 51-Jährigen, die im Rahmen der daraufhin eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen gegen 19 Uhr im Bereich des Bahnhofs Gersfeld durch Kriminalbeamte aus Fulda festgenommen werden konnte“, heißt es weiter.

Fulda: Drei Brände in der Nacht - Polizei nimmt Tatverdächtige fest

In den mitgeführten Sachen der Frau stellten die Beamten zudem Beweismittel sicher. Die 51-Jährige soll zudem für einen weiteren versuchten Brand an einem Garagentor in der Baugulfstraße verantwortlich sein, der am Donnerstag gemeldet wurde.

Die Hintergründe der Taten sind derzeit noch nicht abschließend geklärt und Bestandteil der weiterhin andauernden Ermittlungen der Kriminalpolizei Fulda und der Staatsanwaltschaft Fulda. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Fulda wird die Beschuldigte am Freitagnachmittag dem Haftrichter am Amtsgericht Fulda vorgeführt.

Update vom 21. April, 9.29 Uhr: Die Polizei Osthessen hat sich in einer Pressemitteilung noch einmal zu den Feuerwehreinsätzen in der Nacht geäußert. Demnach kam es nicht, wie zunächst berichtet zu zwei Bränden im Stadtgebiet, sondern gar zu drei Einsätzen.

So habe eine aufmerksame 30-jährige Zeugin die Polizei gegen 22.45 Uhr zunächst über ein Feuer an einem Gabelstapler auf einer Baustelle im Bereich der Michaelskirche in der Straße Michaelsberg/Ecke Pauluspromenade aufmerksam gemacht. Unter telefonischer Anleitung durch die Feuerwehr konnten die 30-Jährige und ihr Begleiter die Flammen umgehend und noch vor Eintreffen der Streife mit Sand ersticken. An dem Fahrzeug entstand Sachschaden von etwa 2000 Euro.

Fulda: Drei Brände in der Nacht - Polizei sucht nach Brandstiftern

Gegen 23.30 Uhr habe dann eine Anwohnerin der Polizei ein Feuer im Bereich der Jugendkulturfabrik in der Weimarer Straße gemeldet. „Bei Eintreffen der Einsatzkräfte brannten ein Holzunterstand mit Lagerraum sowie ein in unmittelbarer Nähe abgestellter Ford Kuga und ein Bus des Herstellers Peugeot“, schreibt Sandra Hanke von der Pressestelle der Polizei.

Die Feuerwehr hatte diesen Brand zeitnah unter Kontrolle, sodass ein Übergreifen auf weitere Gebäude oder Fahrzeuge verhindert werden konnte. Es entstand jedoch ein Sachschaden von rund 40.000 Euro - und nicht wie zunächst berichtet in Höhe von 60.000 Euro.

Der dritte Feuerwehreinsatz ereignete sich nur wenige Stunden später: Gegen 2.50 Uhr wurde durch einen Brand beim Corona-Testzentrum in der Magdeburger Straße das Zelt der Testörtlichkeit an mehreren Stellen beschädigt. „Der entstandene Sachschaden beläuft sich nach ersten vorläufigen Schätzungen auf rund 5000 Euro“, schreibt Hanke.

Nach derzeitigen Erkenntnissen wurden durch die drei Brände keine Personen verletzt. Wie die Polizei mitteilt, gehe man in allen drei Fällen derzeit von Brandstiftung aus. Ob die Taten miteinander in Verbindung stehen, ist weiterhin unklar.

Hinweise von Zeugen erbeten: Wer hat eine Frau an den Tatorten gesehen?

In diesem Zusammenhang sucht die Polizei nach einer Frau, die von mehreren Zeugen zu den Brandzeiten im Bereich der Michaelskirche sowie der Magdeburger Straße gesehen wurde. Ob diese mit dem Sachverhalt in Verbindung steht, ist unklar. Die Frau wird mit langen Haaren, die zum Zopf gebunden waren, beschrieben. Sie trug einen braunen, knielangen Mantel und führte einen geschnürten Rucksack mit sich.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu den Bränden oder der Identität der Frau geben können oder verdächtige Beobachtungen im Bereich der Brandorte gemacht haben, werden gebeten, sich an das Polizeipräsidium Osthessen unter der Nummer (0661) 1050 oder jede andere Polizeidienststelle zu wenden.

Lesen Sie hier die Erstmeldung vom 21. April, 6.40 Uhr: Fulda - Gegen 23.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr am Mittwochabend in die Weimarer Straße in Fulda gerufen. Wie Reporter vor Ort berichten, standen auf dem Weimarer Platz zwei Pkw komplett in Brand und die Flammen breiteten sich bereits auf Unterstände und ein daneben stehendes Gebäude aus.

Durch die Hitzeentwicklung seien die Unterstände stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Ein komplettes Übergreifen der Flammen auf das Gebäude konnte jedoch verhindert werden. Die Polizei ging vor Ort gegenüber unseren Reporter von einem Sachschaden in Höhe von 60.000 Euro aus. (Lesen Sie hier: Unfallopfer vor Explosion gerettet - Fliedenerin erhält Rettungsmedaille)

Fulda: Zwei Feuerwehreinsätze in Innenstadt - Brandstiftung nicht ausgeschlossen

Auf Nachfrage bei der Polizei am frühen Donnerstagmorgen bestätigten die Beamten den nächtlichen Einsatz und verwiesen auf einen weiteren Brand, der sich in der Nacht zu Donnerstag auf der Ochsenwiese ereignet hatte. Dort hatte ein Corona-Testzelt gebrannt. Ob ein Zusammenhang zwischen den Bränden besteht, ist noch nicht abschließend geklärt.

Ob es sich bei der Brandursache um einen technischen Defekt oder um Brandstiftung handelt, ist derzeit Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Brandstiftung kann in den beiden Fällen jedoch nicht ausgeschlossen werden. Polizei und Staatsanwaltschaft werden im Verlauf des Tages weitere Informationen zu dem Einsatz bekanntgeben.

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