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Wasserkuppe boomt am Dreikönigstag: Familien pilgern in die Rhön

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Von: Jessica Baier

Viele Familien - vor allem aus Bayern - hat es am Donnerstag auf die Wasserkuppe gelockt.
Viele Familien - vor allem aus Bayern - hat es am Donnerstag auf die Wasserkuppe gelockt. © Jessica Vey

Die Wasserkuppe ist derzeit ein Winterwunderland. Deshalb und wohl auch wegen des Feiertags in Bayern ist in der Rhön am Donnerstag ordentlich was los gewesen. Viele Familien schnappten sich ihre Schlitten, fürs Skifahren reichte der Schnee aber noch nicht.

Rhön - Knallgelb und pink leuchteten die Schneeanzüge der Kinder im Schnee. Am Donnerstag waren viele Familien auf die Wasserkuppe gekommen - die meisten aus dem Nachbarbundesland Bayern. Ob Kissingen, Würzburg oder München, die Nummernschilder der Autos auf den gut gefüllten Parkplätzen ließen vermuten, dass der freie Dreikönigstag zum Schlitten fahren genutzt wurde.

Viel mehr als Rodeln ist derzeit auf dem höchsten Berg in Hessen jedoch nicht möglich. Der Rodellift Wieli ist die einzige Anlage, die nach der wetterbedingten Betriebspause wieder läuft - am 30. Dezember waren die Skilifte angesichts der milden Temperaturen abgeschaltet worden, nach immerhin 21 Skitagen am Stück.

Rhön: Bayern pilgern am Dreikönigstag auf die Wasserkuppe

Zwar hat es nun wieder geschneit in der Rhön, doch die bis zu zehn Zentimeter Naturschnee reichen lange nicht aus, um die Skilifte zu öffnen. „Der Boden unter dem Schnee ist warm und noch sehr nass durch den Regen“, erklärt Florian Heitmann, Leiter der Ski- und Rodelarena Wasserkuppe. „Außerdem ist der Kunstschnee, den wir produziert haben, komplett weggeschmolzen. Wir müssen quasi wieder bei Null anfangen.“

Doch er lässt sich nicht entmutigen. Auch wenn die Schneeproduktion Geld kostet, der Betreiber hofft, dass es das wert sein wird: „Ich denke, dass wir am Sonntag öffnen können.“ Heitmann hat die Schneekanonen bereits eingeschaltet und die Nächte zu Freitag und zu Samstag sollen frostig werden, erklärte er.

Viel Schnee auf der Wasserkuppe: Skiliftbetreiber sind optimistisch

Minus drei Grad, besser noch minus vier - das sind gute Voraussetzungen für die Schneeproduktion. Wenn Frau Holle dann noch etwas nachhilft, könnten Wintersportfans zum Ende der hessischen Schulferien am Sonntag noch einmal auf ihre Kosten kommen.

Harald Jörges vom Skilift Zuckerfeld in Gersfeld-Obernhausen ist noch zuversichtlicher: Er will, wenn es klappt, den Betrieb ab Samstag starten. Auch er merkt, dass die Menschen schneehungrig sind: Selbst am Zuckerfeld-Hang, der etwas unterhalb der Wasserkuppe liegt, kamen am Donnerstag viele Schneefans, um zu rodeln.

Video: Startet der Winter nochmal richtig durch?

Unterdessen hoffen auch die Skilangläufer auf bessere Bedingungen. Wolfgang Kemmerzell, der die Webseite Loipenpark.de betreibt, geht davon aus, dass die Loipen im Roten Moor ab Freitag präpariert werden können. Am Donnerstag war ein erster Versuch gescheitert - der Boden war zu nass. Im Dezember gab es immerhin schon 13 Skitage im Loipenpark. Und die Aussichten sind laut Kemmerzell gut: „Es soll auch nächste Woche noch kalt bleiben.“

Auch Harald Jörges hofft auf noch viele Schneetage in diesem Winter: „Es ist ein Lotteriespiel. Wir wissen nicht was kommt. Es hat im Dezember gut angefangen. Hoffen wir, dass es so weitergeht.“ Den Liftbetreibern würde es gut tun: Immerhin konnten sie in der Saison 2020/21 nichts einnehmen. Obwohl der Rhöner Winter so schneereich war wie seit zehn Jahren nicht, blieben die Anlagen coronabedingt geschlossen.

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