1. Fuldaer Zeitung
  2. Fulda

Bauarbeiten am Badegarten in Fulda: So soll sich das Areal für die Landesgartenschau 2023 verändern

Erstellt:

Von: Andreas Ungermann

Am Badegarten wird bereits gebaut.
Am Badegarten wird bereits gebaut. © Marie-Luise Zein

In knapp 14 Monaten beginnt die Landesgartenschau 2.023 (LGS) in Fulda. Die Arbeiten laufen und werden sich in diesem Jahr auf den Bereich der Fulda, des Fuldakanals und des Badegartens konzentrieren. Schon jetzt sind ersten Bewegungen sichtbar.

Fulda - „In diesem Jahr wird viel gebaut“, kündigt Landesgartenschau-Geschäftsführer Marcus Schlag an und richtet den Blick auf den Bereich Badegarten zwischen Frankfurter Straße und Aueweiher. Vor allem diese derzeit wenig attraktive Grünfläche am Fuldakanal, die nur zum Teil für die Öffentlichkeit erschlossene Fulda-Insel sowie das Flusswehr stehen dabei im Fokus.

„Das Gelände, das während der Gartenschau Wassergarten heißt und den Aueweiher einschließt, wird allein wegen seiner Topografie und des Themas Wasser ein sehr vielschichtiger Ausstellungsteil sein“, betont Schlag. „Die am Badegarten schon laufenden Arbeiten sind allerdings noch vorbereitende Tätigkeiten der Stadt Fulda – keine von uns“, erläutert der Geschäftsführer.

Fulda: So soll sich der Badegarten für die Landesgartenschau verändern

Primär geht es dabei um die lange vorgesehene Freilegung des Fuldakanals beziehungsweise des von Künzell herabfließenden Krätzbachs, der nahe der Hornungsmühle in die Fulda mündet. (Lesen Sie hier: Landesgartenschau 2023 in Fulda: Pläne für vierten Garten - Nach Sonne, Wasser und Kultur kommt Genuss)

Die Arbeiten für die Brückenfundamente haben bereits begonnen. Die Landschaftsbauarbeiten starten in der nächsten Woche und sollen Ende 2022 abgeschlossen sein, erklärt Stadt-Pressesprecher Johannes Heller. Entstehen soll hier ein Park mit drei „Inseln“ für verschiedene Interessen und Generationen.

Im Norden wird der „Lesegarten“ liegen, für Ältere, Jugendliche und Menschen, die es ein wenig ruhiger mögen. In der Mitte gibt es eine große Kletteranlage und im Süden einen Sandspiel- und Baggerbereich für Kindergarten- und Grundschulkinder.

Nachdem die bestehende Ausstattung zurück- sowie die Flächenbeläge ausgebaut sind, folgen Erd- und Wegebauarbeiten, die zeitweise Sperrungen erfordern. Die Planungs- und Baukosten für den Badegarten, in den die Stadt bewusst als Freizeitangebot und Eingang zur Fulda-Aue investiere, beziffert Heller mit circa 785.000 Euro. Aus EU- und Bundesmitteln sei mit einer Förderung von mehr als 650.000 Euro zu rechnen, schätzt er.

Im Zuge der Landesgartenschau, die unter dem Motto „Fulda verbindet“ steht, werden viele Wege neu geordnet. So entsteht etwa auch eine neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Fuldakanal, die laut Heller ein Projekt der LGS ist. Wie auch die anderen Teile des rund 20 Hektar großen Gartenschauareals soll im Badegarten eine nachhaltige Stadtentwicklung mit vorangetrieben werden. „Alles, worüber wir reden, soll eine dauerhafte Einrichtung für die Stadt sein“, sagt Schlag.

Wohnmobilstellplätze

Nachdem der neue Wohnmobil-Stellplatz im ersten Jahr – von Juni bis September 2021 – rund 1000 Übernachtungen zählte und die Erwartungen der Stadt und des privaten Betreibers erfüllt hat, war eine Fortsetzung 2022 geplant. Allerdings ist diese abhängig vom Fortgang der Arbeiten am Badegarten und am Fuldakanal. Möglicherweise kann der Stellplatz im Sommer noch mal bis in den Frühherbst hinein öffnen. Während der Landesgartenschau 2023 wird das Gelände voraussichtlich nicht zu diesem Zweck zur Verfügung stehen. Falls eine Zuwegung aus Richtung Kugelfabrik möglich ist, könnte aber zumindest eine Teilfläche wieder dafür genutzt werden. Dies wird aktuell geprüft. Gleichzeitig sucht die Stadt geeignete Flächen, die während der LGS als zusätzliche Wohnmobilstellplätze dienen könnten, heißt es auf Anfrage aus dem Stadtschloss. Langfristig wird am Standort Fulda-Aue/Badegarten eine entsprechende Nutzung angestrebt. Details und Voraussetzungen (wie dauerhafte Infrastruktur) werden noch geprüft.

Für den Badegarten bedeutet dies: Neben einem Biotop, das über einen Bohlenweg erlebbar werden und als Ausgleichsfläche dienen soll, entsteht zwischen Frankfurter Straße und der Fulda eine Baum- und Wiesenfläche. Daran angrenzen soll ein Schmetterlingsgarten, der mit seiner Bepflanzung – darunter etwa der klassische Sommerflieder – Insekten einen Lebensraum bieten soll.

Video: Startschuss für Umgestaltung des Aueweihers in Fulda

Die Wegeverbindungen – immerhin zentrale Denkansätze der Schau – setzen sich dann fort über die Brücken am Fuldawehr über die Fuldainsel, wo auf dem Gelände des Naturheilvereins eine artengerechte Feuchtwiese entstehen soll. „Hier wird es auch eine Aufenthaltsfläche geben, in der das ,grüne Klassenzimmer‘ für Schulklassen als Unterrichtsort seinen Platz findet“, blickt der Geschäftführer auf die Gartenschau.

Der Weg, der auf der Insel nahe am Fuldaufer entlangführt, bietet zudem Spaziergängern eine neue Möglichkeit: „Ich weiß, dass viele beklagt haben, dass durch die Sanierung des Aueweihers die ,kurze Runde‘ über die Landinsel weggefallen ist. Hier entsteht über Wege und Stege eine neue kurze Runde“, sagt Schlag und verweist darauf, dass es künftig stellenweise – dort wo es möglich ist – einfacher sein soll, an das Ufer von Fulda und Weiher heranzutreten.

Auch interessant