Sexualisierte Gewalt an Kindern: Polizei durchsucht 56 Wohnungen in 5 Tagen - auch in Osthessen

In der vergangenen Woche fanden in Hessen 56 Durchsuchungen statt. Dabei ging es um sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen.
Wiesbaden - Die hessische Polizei setzt ihren Einsatz gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen auch im neuen Jahr fort. Alleine im Januar kam es durch die Bao Fokus hessenweit bislang zu 113 Durchsuchungen von Wohnungen, Häusern, Büros und anderen Örtlichkeiten, teilte das Hessische Landeskriminalamt mit. Die im Raum stehenden Vorwürfe gegen die Beschuldigten: sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen oder Erwerb und Besitz von Kinder- und Jugendpornografie.
Hessen: 56 Durchsuchungen in 5 Tagen - Sexualisierte Gewalt an Kindern
56 der 113 Durchsuchungsmaßnahmen fanden in der vergangenen Woche statt: Zwischen Montag und Freitag waren in Hessen insgesamt 238 Ermittlerinnen und Ermittler im Einsatz. Dieser wurde koordiniert vom Hessischen Landeskriminalamt. 8 Beschuldigte wurden vernommen, festgenommen wurde niemand. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen besteht zwischen den Beschuldigten - 54 Männern und 3 Frauen - weder ein Austausch, noch kennen sie sich.
Hintergrund
Die Bao Fokus (Besondere Aufbauorganisation für fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie und sexuellen Missbrauch von Kindern) hat aufgrund steigender Fallzahlen im Bereich der sexualisierten Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ihre Arbeit im Oktober 2020 aufgenommen. In der Bao arbeiten hessenweit über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind rund 190 Ermittlerinnen und Ermittler. Die Bao ist organisatorisch im Hessischen Landeskriminalamt angesiedelt. Über den dortigen Führungsstab wird eine landesweite Koordination der fortlaufend stattfindenden Einsatzmaßnahmen gewährleistet. In jedem der sieben hessischen Polizeipräsidien wurde ein Regionalabschnitt gebildet.
Bei den Durchsuchungen in der vergangenen Woche wurden 930 Speichermedien aller Art sichergestellt. Diese werden nun ausgewertet. Aufgrund großer Datenmengen kann das einige Zeit in Anspruch nehmen. (Lesen Sie hier: Großrazzia in Hessen: Sieben Personen festgenommen - auch Geldautomat in Lauterbach gesprengt)
Die Einsätze fanden in den Städten Darmstadt, Frankfurt am Main, Hanau, Kassel, Offenbach und Wiesbaden statt, außerdem in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Fulda, Gießen, Groß-Gerau, Hersfeld-Rotenburg, Limburg-Weilburg, Kassel, Marburg-Biedenkopf, Offenbach und Waldeck-Frankenberg sowie im Lahn-Dill-Kreis, Main-Kinzig-Kreis, Odenwaldkreis, Rheingau-Taunus-Kreis, Schwalm-Eder-Kreis und Wetteraukreis. (ah)